Handel

Anhaltender Boom für die Uhrenbranche

Fachhandel
15.11.2024

Trotz genereller Zurückhaltung beim Kaufverhalten wächst der stationäre Handel in gewissen Bereichen – die Uhrenbranche hält sich wacker am Wiener Markt. Im Trend liegen dabei alte wie auch neue Modelle.
vier Uhren im Fokus
„Der Wiener Uhrenmarkt wird stark von Luxusmarken geprägt. Die Präsenz solcher Marken spiegelt die hohe Kaufkraft der Stadt und die Affinität der Wiener Bevölkerung für hochwertige Produkte wider“, sagt Moch.

Der Uhrenhandel in der Hauptstadt bekommt die Zurückhaltung der Käufer*innen zwar zu spüren, dem Verkauf im höheren Preissegment schadet dies aber nicht. „Der Wiener Uhrenmarkt wird stark von Luxusmarken geprägt. Die Präsenz solcher Marken spiegelt die hohe Kaufkraft der Stadt und die Affinität der Wiener Bevölkerung für hochwertige Produkte wider“, meint dazu der Obmann des Wiener Juwelen- und Uhrenhandels Frank-Thomas Moch in der Wirtschaftskammer Wien.

Astrid Stüger-Hübner und Frank-Thomas Moch in ihrem Geschäft
Astrid Stüger-Hübner und Frank-Thomas Moch, Obmann des Wiener Juwelen- und Uhrenhandels.

Nicht nur aus Alt mach Neu

Einerseits seien laut einer Presseaussendung Second-Hand und Vintage-Uhren vor allem aus den 70er Jahren stark im Trend, wobei laut Moch das Historische u.a. als Wertanlage an Bedeutung gewinnt. Andererseits erfreuen sich technologische Innovationen wie Smartwatches und Hybridmodelle großer Beliebtheit, da heutzutage nicht mehr nur die herkömmliche Funktion einer Uhr im Fokus steht. „Uhren sind für Liebhaber viel mehr als nur Gebrauchsgegenstände. Sie sind Symbole für Handwerkskunst, Kultur, Ästhetik und persönliche Geschichten. Jede Uhr ist ein Meisterwerk und weit mehr als ein Instrument zur Zeitmessung“, äußert sich Moch dazu. Sie seien nicht nur technisch interessant, sondern dienten auch als Statussymbole oder Accessoires mit teils emotionaler Bedeutung.

Stationär statt Online

Traditionell spielt sich der Uhrenkauf vor Ort ab. Hervorgehoben seien dabei Kundenkontakt, Beratung und Service. Moch betont die Rolle der Uhrhändler*innen im Stadtbild und richtet einen Appell aus: „Wien ist bei allen großen Konzernen im Fokus. Das zeigt sich auch an der großen Anzahl neuer, meist selbstgeführter Monobrand Boutiquen. Allerdings ist es wirklich wichtig, dass Wiener Traditionsbetriebe, die Individualität, den Charme und Einzigartigkeit der Stadt bewahren können.“ Der stationäre Handel vergrößert sich durch die Nachfrage stetig. Derzeit gibt es in Wien 123 Uhrenhändler, vor zehn Jahren waren es knapp 60 Betriebe. Dabei sei der nominelle Umsatz im Wiener Uhren- und Schmuckhandel im ersten Halbjahr 2024 um 7,3 Prozent gestiegen. „Dieser bemerkenswerte Anstieg spiegelt das Interesse an Uhren wider“, freut sich Moch.