E-Fuhrpark

Mit E-Fahrzeugen die Fuhrparkkosten senken

Flotte
04.06.2024

Ein modernes Flottenmanagement spielt eine zentrale Rolle in der effizienten Verwaltung von Firmenfuhrparks. Dabei geht es um eine umfassende Überwachung, Steuerung, Wartung, Instandhaltung und Optimierung von Routen.
e-Auto Verkehrsschild

Eine große Rolle spielt heute die weitgehend risikolose Elektrifizierung einer Firmenflotte, Aufbau und Finanzierung von bedarfsgerechter Ladeinfrastruktur, die kurzfristige Verfügbarkeit von Fahrzeugen für flexible Zeiträume und die Frage, wie das Auto möglichst steuerschonend Gehaltsbestandteil von Mitarbeiter*innen werden kann. Die größten Branchenvertreter haben uns verraten, worauf es bei modernem Fuhrparkmanagement ankommt.

Risiko auslagern

Martin Rada
Martin Rada, Geschäftsführer des E-Auto-Anbieters vibe

2023 waren mehr als zwei Drittel der KFZ-Neuanschaffungen von Unternehmen geleast und damit wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Operating Leasing, also die Finanzierung, bei welcher der Leasinggeber das volle Verwertungsrisiko trägt, werde immer stärker nachgefragt, sind sich die Experten einig. Die Übertragung des Restwertrisikos auf die Finanzierungsgesellschaft gewinnt gerade für Unternehmen, die ihre Flotte von Benzin- und Dieselfahrzeugen auf E-Autos umstellen, eine noch größere Bedeutung, da langfristige Erfahrungen über die Wertentwicklung der Stromer fehlen.
Auch Martin Rada, Managing Director von vibe, ist von einer „elektrischen“ Autozukunft überzeugt: „Die gegenwärtigen Diskussionen über das Für und Wider der Elektromobilität sind vor allem Ausdruck dafür, wie weit es diese neue Technologie inzwischen gebracht hat. Wir haben heute schon mehr als 2.500 E-Autos im Abo, das Interesse daran steigt täglich und immer mehr Modelle kommen auf den Markt. Zudem werden die Menschen immer routinierter im Umgang mit der Technik und dem planen der Batteriereichweite.“

„Nach jahrelangem Aufwärtstrend und Rekordniveau hat sich der Gebrauchtwagenmarkt seit Ende letzten Jahres auf einem stabilen Niveau eingependelt. Dennoch beobachten wir die Entwicklung, insbesondere bei den Elektrofahrzeugen sehr genau. Gerade bei Elektrofahrzeugen ist die Risikoauslagerung durch garantierte Finanzierungsprodukte besonders attraktiv, hier fehlt den Fuhrparkverantwortlichen oft das Wissen über Servicekosten und Restwertentwicklung“, sagt Lorenz Loidl, Commercial Director, ALD Automotive I LeasePlan.
Auch die Kunden der Porsche Bank schätzen laut dem Leiter des Flottenmanagements Roland Leitner die Übertragung des Restwert-Risikos insbesondere bei E-Fahrzeugen an ihren Finanzierer: „Die Restwertentwicklung wird von den Experten des Porsche Bank Flottenmanagements genau beobachtet und die Risikoübernahme ermöglicht Unternehmen eine hundertprozentige Planbarkeit im Fuhrpark.“

Jederzeit ein Auto

Renato Eggner
Renato Eggner, Geschäftsführer Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement

Der klassische Beschaffungsvorgang von Flottenautos mit Bestellung im Autohaus, Auslieferung und Behaltezeit gemäß Vertragsvereinbarung ist rückläufig. Die prompte Verfügbarkeit von Fahrzeugen und die Flexibilität, was die Nutzungsdauer betrifft, sind jetzt die Anforderungen von Fuhrparkleitenden an ihre Fahrzeuglieferanten, um schnell auf personelle Veränderungen in ihrem Unternehmen reagieren zu können. Darauf stellen sich die Leasinggeber und Fuhrparkmanager*innen auch mit Kurzfrist-Lösungen ein.

„Die Kundenanforderungen gehen weg von der reinen Finanzierung hin zu All-in-Garantieprodukten. Das heißt Fullservice-Leasing oder für kurzfristigen Bedarf `Langfrist-Mieten´, die in der Marketing-Sprache auch `Abo´ genannt werden. Wichtig für die Kunden sind garantierte Kosten und somit risikofreie Planbarkeit und Budgetierbarkeit“, ist Renato Eggner, Geschäftsführer Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement, überzeugt.
Den wachsenden Bedarf nach kurzfristig verfügbarer Mobilität ohne lange Bindung begegnet LeasePlan mit dem FlexiPlan Auto Abo, mit einer großen Auswahl an sofort verfügbaren Fahrzeugen, flexiblen Laufzeiten bereits ab einem Monat und einer fixen monatliche Rate, die alle Kosten außer Tanken und Laden abdeckt.

Fuhrparkverantwortliche stehen zweifellos unter großem Kostendruck und drehen an allen Stellschrauben, um mit den vorgegebenen Budgets das Auslangen zu finden, ohne dass die Fahrzeugqualität der Flotte darunter leidet. Denn billige Autos stehen öfter und länger in der Werkstatt und Ausfälle kosten Geld. Entscheidend sind die Total Costs of Ownership – unabhängig davon, ob ein Fahrzeug gekauft, geleast oder über einige Wochen gemietet wird. Um die Kosten anhand anderer wirtschaftlicher Parameter möglichst transparent darzustellen und letztendlich in den Griff zu bekommen, steht auch die Finanzierung ganz unter dem Motto der Flexibilität. Bei der Porsche Bank führte die Nachfrage nach flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten zur „Wartung mit Indexanpassung“. „Dies ermöglicht Unternehmen – vergleichbar mit variablen Zinsen beim Leasing – eine niedrigere monatliche Rate, welche einmal jährlich an die Entwicklung des Kraftfahrzeughaftpflicht-Versicherungspreisindex (KVLPI) angepasst wird“, konkretisiert Leitner.

Ein besonders interessantes Verfügbarkeits- und Preis-Modell bietet vibe an: Mit dem „revibe“-Angebot werden sorgfältig geprüfte E-Fahrzeuge mit „Vorgeschichte“ und den bekannten Vorzügen im E-Auto-Abo zu einem niedrigeren Preis und mit fixen Laufzeiten angeboten. „Damit schaffen wir einerseits eine ressourcenschonende und transparente Weiterverwertung und andererseits ein besonders attraktives Angebot für Menschen und Unternehmen mit einer besonderen Budgetorientierung“ erklärt Lisa Ittner, Innovatorin und Gesellschafterin von vibe.

Steuern sparen mit Dienstautos

Roland Leitner
Leiter des Flottenmanagements bei der Porsche Bank Roland Leitner

Arbeitnehmer*innen, dieihren Dienstwagen auch privat nutzen dürfen, bezahlen diese nur scheinbare kostenlose Überlassung seitens des Arbeitgebers mit einer höheren steuerlichen Belastung. Die Höhe des Sachbezugs hängt von den CO2-Emissionen des Dienstfahrzeugs ab und beträgt monatlich bis zu zwei Prozent der Anschaffungskosten inklusive Umsatzsteuer, maximal aber 960 Euro pro Monat. Ausgenommen davon sind Elektroautos. Arbeitgeber und Dienstnehmer haben deshalb elektrisch angetriebene Fahrzeuge als steuerschonenden Gehaltsbestandteil entdeckt, für die kein Sachbezug anfällt. Anbieter, wie Vibe bieten Unternehmen all inclusive Lösungen für ihr Flottenmanagement.

„Im Kampf um die besten Arbeitskräfte und nicht zuletzt aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels suchen immer mehr Unternehmen nach Möglichkeiten, attraktiver für bestehende und potenzielle Mitarbeitende zu werden. Das E-Firmenauto als Gehaltsumwandlung ist dabei besonders interessant“, weiß Loidl und ergänzt: „Dabei ist zu beachten, dass Social Car nur in Kombination mit Elektroautos aufgrund von Steuervorteilen, Förderungen und dem Entfall des Sachbezugs interessant ist.“

Eine Gehaltsumwandlung ist eine klare „win-win“-Situation für Arbeitgebende und Arbeitnehmende. „Der Arbeitnehmer profitiert zusätzlich von den Firmenkonditionen seiner Firma und erhält im Endeffekt mehr Auto für weniger Geld. Der Arbeitgeber spart etwa bei den Lohnnebenkosten. Zudem hilft ein solches Gehaltsumwandlungsangebot dem Arbeitgeber bei der sehr schwierig gewordenen Suche nach Mitarbeitern, da er sich damit als attraktiver Arbeitgeber positionieren kann“, so Eggner.