Wirtschaftswachstum durch Gesundheit

Unter dem Titel "Innovation für eine verbesserte Gesundheit für alle" präsentierte Thomas Schinecker, CEO der Roche-Gruppe, beeindruckende Erkenntnisse. IV Präsident Peter Unterkofler formulierte Forderungen an die Politik, um den Konjunkturmotor wieder in Schwung zu bringen und Oberbang-Generaldirektor Franz Gasselsberger beleuchtete das Thema Zinsen und Finanzierungen. 

Mit über 100.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 63 Milliarden Schweizer Franken zählt Roche zu den weltweit größten Pharmakonzernen. Schinecker, der in Salzburg und New York Genetik studierte, informierte u.a. über 32 Medikamente seines Unternehmens, die von der WHO als unverzichtbar eingestuft werden und mit denen das führende Pharmaunternehmen langfristig einen Beitrag für die Gesundheit weltweit leisten will. "Die durchschnittliche Forschungs- und Entwicklungsdauer für ein neues Medikament beträgt rund 13 Jahre. Nur acht Prozent aller Moleküle im präklinischen Stadium erreichen den Patienten und die durchschnittlichen Kosten dafür betragen rund 4,4 Milliarden Euro", so Schinecker. Künstliche Intelligenz wird in der Medizin von morgen unverzichtbar sein. Anwendungsbereiche sieht der Roche-Chef in der computergestützten Medikamentenentwicklung, der genetischen Risikobewertung und in der Unterstützung bei klinischen Entscheidungen. Investitionen in die Gesundheit haben große Auswirkungen auf die Wirtschaft: "Etwa ein Drittel des Wirtschaftswachstums in Volkswirtschaften entsteht durch Verbesserungen im Gesundheitswesen", erklärte Schinecker.

Experten gehen davon aus, dass die Zinsen nicht weiter steigen, sondern eine längere Plateauphase erreichen werden. Erste Zinssenkungen seien rund um die Jahresmitte 2024 zu erwarten. Diese werden voraussichtlich behutsam erfolgen, da die Inflation bisher nicht im gewünschten Korridor liegt. Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger betonte die Bedeutung der Kreditnachfrage als wichtigsten Konjunkturindikator für die Bank. Trotz einer Abschwächung der Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen halten insbesondere große Unternehmen an ihren Investitionsplänen fest.

Eine "toxische Mischung" aus internationalen und nationalen Einflussfaktoren belastet die Stimmung erheblich, ist Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, überzeugt und mahnte gezielte, investitionsfördernde Maßnahmen ein, um einen Aufschwung im Jahr 2024 zu ermöglichen. "Ideologische Debatten über neue Steuern, die Reduktion der Arbeitszeit oder eine unverhältnismäßige Lohnrunde verursachen eine Tendenz zur Investitionszurückhaltung. Durch eine Neuauflage der bereits bewährten Investitionsprämie könnte das Konjunkturtief rascher überwunden werden", so Unterkofler. Mit einer Rückkehr zum Wachstum rechnet der IV-Präsident erst im dritten Quartal 2024 "und obwohl die Talsohle des Abschwungs näher gerückt ist, wird davon ausgegangen, dass sie noch nicht erreicht wurde."