Dekarbonisierung

Pariser Klimaziel: Zu wenig, zu langsam!

Klimaneutralität
31.10.2024

Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Übereinkommens zu erreichen, ist eine jährliche Dekarbonisierungsrate von 20,4 Prozent notwendig. 2023 betrug die globale Reduktionsrate jedoch nur 1,02 Prozent - der niedrigste Rückgang seit 2011.
Straße führt ins Wasser - Überschwemmung

Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und das Pariser Übereinkommen zu erreichen, müsste die Welt ihre CO2-Emissionen jährlich um 20,4 Prozent senken. Doch im Jahr 2023 betrug die globale Dekarbonisierungsrate lediglich 1,02 Prozent. Dies bedeutet, dass die Welt zwanzigmal schneller dekarbonisieren müsste, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Die Ergebnisse stammen aus dem aktuellen Net Zero Economy Index von PwC, der jährlich die Entwicklung der weltweiten CO2-Emissionen und deren Einfluss auf die Kohlenstoffintensität der Wirtschaft analysiert.

„Die Welt ist weit von ihren Klimazielen entfernt“

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat kein G20-Land eine jährliche Reduktionsrate von mehr als 11,5 Prozent erreicht. Die höchste Dekarbonisierungsrate seit 2000 erzielte Frankreich 2014 mit 11,08 Prozent. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass das Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels immer wahrscheinlicher wird.  „Die aktuellen Ergebnisse zeigen unmissverständlich, wie weit die Welt von den notwendigen Klimazielen entfernt ist“, sagt Agatha Kalandra, Vorstandsmitglied und Sustainability Lead bei PwC Österreich und meint weiter: „Um eine Erderwärmung von mehr als 2 Grad zu verhindern, sind dringende Maßnahmen erforderlich, die über bisherige Anstrengungen hinausgehen.“

Erneuerbare Energien im Aufwärtstrend, doch Energiebedarf steigt

Der Anstieg der Nutzung erneuerbarer Energien setzt sich auch im Jahr 2023 fort. Prognosen zufolge wird bis 2025 weltweit mehr Strom aus erneuerbaren Quellen als aus Kohle gewonnen. Gleichzeitig wächst jedoch der weltweite Energiebedarf, bedingt durch den Ausbau von KI, Rechenzentren und der Elektrifizierung des Verkehrs. Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, warnt: „Der steigende Energiebedarf darf nicht zu mehr fossilen Brennstoffen führen. Unternehmen und Politik müssen die Energienachfrage steuern und die Effizienz verbessern. Zudem müssen die Energiekosten im Griff bleiben, um eine Abwanderung der industriellen Produktion zu verhindern."

Kohlenstoffintensität weltweit auf niedriges Niveau gesunken

2023 sank die globale Kohlenstoffintensität nur um 1,02 Prozent – der geringste Rückgang seit 2011. Österreich verzeichnete im Vergleich einen Rückgang von 3,5 Prozent. Während die G7-Staaten ihre Kohlenstoffintensität um 5,31 Prozent senken konnten, stieg sie in den E7-Ländern leicht um 0,04 Prozent.