WIFO Schnellschätzung

Heimische Wirtschaft stagnierte im II. Quartal 2024

Konjunktur
01.08.2024

Laut aktueller Schnellschätzung des WIFO stagnierte die reale österreichische Wirtschaftsleistung im II. Quartal 2024. Wertschöpfungseinbußen gab es abermals in der Industrie und Bauwirtschaft, während einige Dienstleistungsbereiche gegenüber dem Vorquartal expandierten.
Gelangweilter Hund ruht an Fensterbank

Gemäß ersten Berechnungen lag das BIP im II. Quartal 2024 real gleichauf mit dem Niveau des Vorquartals (–0,0%, I. Quartal +0,2%, Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Das ist das achte Quartal in Folge mit schwacher gesamtwirtschaftlicher Dynamik bzw. einem Rückgang. Im Jahresvergleich bedeutet die aktuelle Entwicklung ebenfalls eine Stagnation gegenüber dem II. Quartal 2023.

Auch im II. Quartal 2024 belasteten Einbußen in der Industrie und der Bauwirtschaft das BIP. In der Industrie ging die Wertschöpfung im II. Quartal um 0,6% zurück (I. Quartal –1,5%). In der Bauwirtschaft sank sie um 0,8% (I. Quartal –0,0%).

Bei den Dienstleistungsbereichen verlief das Bild heterogen. Während die Wertschöpfung in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen zurückging (–0,9%), stagnierte der Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie nahezu (–0,2%). Positive Impulse kamen hingegen von den Bereichen Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen (+0,6%) sowie den sonstigen Dienstleistungen (+2,7%).

Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) verlief abermals verhalten (–0,5% gegenüber dem Vorquartal), der öffentliche Konsum wurde hingegen aktuell um 1,4% ausgeweitet.

Sowohl die Exporte als auch die Importe gingen im II. Quartal zurück. Insgesamt sanken die Exporte um 2,7%. Mit einem Rückgang der Importe von 3,2% trug der Außenbeitrag positiv zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.

Die Investitionsnachfrage verlief gedämpft, die Bruttoanlageinvestitionen stagnierten im II. Quartal im Vorquartalsvergleich (+0,1%, I. Quartal –2,1%).