WIFO Schnellschätzung

Heimische Konjunktur im III. Quartal 2024 erneut schwach

Konjunktur
05.11.2024

Die österreichische Wirtschaftsleistung wuchs laut aktueller Schnellschätzung des WIFO im III. Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal real um 0,3 Prozent, blieb jedoch weiterhin unter dem Wert des Vorjahres. Der Rückgang in der Industrie- und Baukonjunktur setzte sich fort.
Nachdenkliche Statue einer Person

Die heimische Wirtschaft verlief im III. Quartal abermals schwach. Gemäß ersten Berechnungen blieb das BIP real erneut unter dem Vorjahr (-0,1%, saisonbereinigt). Gegenüber dem Vorquartal zeigte sich hingegen eine Stabilisierung, die Wirtschaftsleistung wuchs um 0,3% (saisonbereinigt, Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe).

Nachdem die heimische Wirtschaft bereits Ende 2023 deutliche Einbußen verzeichnete, verlief die Konjunktur im I. Quartal (+0,2%) und im II. Quartal 2024 (-0,0%) schwach.

Industrie und Bauwirtschaft durchlaufen weiterhin eine Rezession. Der Rückgang setzte sich im III. Quartal fort. In der Industrie sank die Wertschöpfung um 0,3% (II. Quartal -2,2%) gegenüber dem Vorquartal. In der Bauwirtschaft wurde ein Rückgang von 0,3% (II. Quartal -0,1%) verzeichnet.

Uneinheitliche Wertschöpfung in den Dienstleistungsbereichen

Auch die Dienstleistungsproduktion blieb überwiegend schwach. Im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie stagnierte die Wertschöpfung (-0,1%), ebenso in den Bereichen Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsleistungen und Grundstücks- und Wohnungswesen, wobei die Entwicklung im Banken- und Versicherungsbereich die Wertschöpfung stützte.

Positiv wirkten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+0,5%), und die sonstigen Dienstleistungen (+0,7%). Auch in der öffentlichen Verwaltung wurde die Wertschöpfung ausgeweitet (+1,0%).

Träge Konsumnachfrage privater Haushalte

Stabilisierende Effekte kamen von der Konsumnachfrage der privaten und öffentlichen Haushalte (jeweils +0,5%), nachdem diese im II. Quartal zurückgegangen waren. Der private Konsum ist aber weiterhin sehr schwach und unter dem Vorjahresquartal. Die Bruttoanlageinvestitionen wurden gegenüber dem Vorquartal um 0,3% eingeschränkt.

Im Außenhandel deutete sich zuletzt eine Stabilisierung an. Im Vorquartalsvergleich wurden sowohl die Exporte (+1,2%; II. Quartal -1,0%) als auch die Importe (+1,7%; II. Quartal -0,5%) ausgeweitet.