Management-Checkliste: acht Tipps für den persönlichen Erfolg

Universität
16.08.2018

 
Hands-on-Mentalität ist wichtiger denn je: Nicht umsonst findet der Begriff „Management“ seine Wurzeln im Lateinischen: manus, „Hand“ und agere, „an der Hand führen. Denn im täglichen Business zählen oft Entscheidungskraft, Mut und Flexibilität mehr als großartige Visionen und 120% wasserdichte Lösungen.  
„Wer im Management die richtige Hands-on-Mentalität beweist, hat in unserer schnelllebigen Zeit einfach die besseren Karten“, meint Dr. Astrid Kleinhanns-Rollé, Managing Director der WU Executive Academy.
„Wer im Management die richtige Hands-on-Mentalität beweist, hat in unserer schnelllebigen Zeit einfach die besseren Karten“, meint Dr. Astrid Kleinhanns-Rollé, Managing Director der WU Executive Academy.

An ausgefeilten Strategien und langfristigen Konzepten mangelt es im Management nicht. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber oftmals etwas ganz Anderes – nämlich die praktische Umsetzung, also die tägliche Arbeit. Da sind dann gesunder Hausverstand, Durchsetzungs- und Entscheidungskraft sowie Mut – etwa dazu, zu seinen Fehlern zu stehen – mindestens so wichtig wie Fachwissen.

„Wer im Management die richtige Hands-on-Mentalität beweist, hat in unserer schnelllebigen Zeit einfach die besseren Karten“, weiß Dr. Astrid Kleinhanns-Rollé, Managing Director der WU Executive Academy. Manager sollten sich nicht scheuen, ihre eigene Persönlichkeit mit all ihren Ecken und Kanten in den Job einzubringen.

Aus ihrer umfangreichen Erfahrung mit internationalen Führungskräften und weltweit agierenden Unternehmen hat die Managing Director der WU Executive Academy die folgende Checkliste für langfristigen Erfolg im Management entwickelt:

  1. Vision mit Umsetzungskraft verbinden.

In den meisten Unternehmen gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Ideen und Visionen. Was aber trotz des Ideenreichtums im Management nicht vergessen werden darf ist, dass eine großartige Vision nichts bringt, wenn gleichzeitig nicht auch die Rahmenbedingungen für die Umsetzung geschaffen werden. Nur wenn beides den nötigen Raum erhält, kann Transformation und Veränderung passieren. Dabei helfen die richtigen Fragen: Welche Ressourcen muss ich bereitstellen? Sind die internen Strukturen und die Unternehmenskultur so, dass Veränderung überhaupt möglich ist? Welche Schwerpunkte und welche Priorisierung haben wir? Wie steht es mit der Kommunikation, sind die Rollen klar verteilt? Und habe ich meinen Kunden genau am Radar oder schießen wir am Ziel vorbei?

  1. Entscheiden, entscheiden, entscheiden.

Die Fülle an Daten, die heute zur Verfügung stehen, und die Komplexität der Zusammenhänge verleiten zu langwierigen Entscheidungsprozessen. Aber ist es wirklich sinnvoll, mehrere Tage oder gar Wochen zu verschwenden, um einen Beschluss zu fassen? Die Forschung zeigt: In den letzten Jahren wurde Intuition als Schlüssel für Entscheidungen wieder wichtiger – gerade weil die Wirtschaftswelt komplexer geworden ist.

  1. Weg vom Micro-, hin zum Makro-Management.

Wir alle erleben es als erfüllend, wenn wir am Ende eines Tages mit der Gewissheit nach Hause gehen, die meisten Mails und den Großteil der To-Do-Liste abgearbeitet zu haben. Auf lange Sicht ist das jedoch nicht zielführend, weil wir dabei das Micro-Management nie verlassen. Der Erfolg als Führungskraft hängt aber viel mehr davon ab, ob wir die richtigen strategischen Entscheidungen für das Unternehmen treffen, uns nicht in Belange anderer einmischen und die Detailverliebtheit über Bord zu werfen.

  1. Lower your ego.

Die Zeiten der schillernden Unternehmensbosse, die, als es um die Verteilung des Selbstvertrauens ging, zwei Mal aufgezeigt haben, sind vorüber. Erfolg ist immer die Summe der Leistungen des gesamten Teams. Deshalb sollte das Management bei sich selbst beginnen: Was zählt, ist nicht der Vorteil des einzelnen, sondern das Wohl aller, die ihren Beitrag leisten – und sei er auch noch so klein. Das ist der erste Schritt zur sinnvollen Veränderung. Haben Sie Mut, andere Meinungen ernsthaft einzubeziehen, geben Sie Anerkennung, und scheuen Sie sich nicht davor, Verantwortung abzugeben.

  1. Es muss nicht alles perfekt sein.

In der Theorie wird die Strategie perfekt umgesetzt – aber nur dort. Wer sich in Details verliert und so lange herumbastelt, bis das Ziel bis zur vierten Kommastelle erreicht wird, könnte es sich selbst und anderen unnötig schwierig machen. Für den Erfolg im Management ist es bisweilen zielführender, ein wenig von der Vollkommenheit abzurücken. „Auch für die Führung von Mitarbeitern kann es besser sein, sich nicht ständig als Perfektionist beweisen zu müssen“, meint Kleinhanns-Rollé.

  1. Fehler sind geil.

Das gilt aber nur für die Richtigen. Solche, aus denen sich etwas Wichtiges lernen lässt, nicht jene, die aus Unachtsamkeit passieren. Es mag wie eine Binsenweisheit klingen, aber Fehler sind unverzichtbarer Bestandteil des erfolgreichen Managements. Kleinhanns-Rollé: „Wer aus seinen Fehlern lernt, wird besser. Die höhere Geschwindigkeit der Wirtschaft macht es auch notwendig, ständig neue Ansätze auszuprobieren und bei Bedarf zu adaptieren – „rapid prototyping“ heißt das Zauberwort.“ Beispiele erfolgreicher Manager und Unternehmer beweisen: Scheitern – im Großen wie im Kleinen – gehört einfach dazu und lässt einen besser werden.

  1. Raus aus der Komfortzone.

Gewohnheiten und Routinen mögen verlockend sein, vermitteln sie doch im hektischen Geschäftsalltag das Gefühl, alles im Griff zu haben. Doch wer seine Komfortzone nie verlässt, wird möglicherweise bald daraus verdrängt. Die Digitalisierung ist ein Faktor, der immer mehr Geschäftsmodelle auf den Kopf stellt – und wenn Unternehmen scheitern, liegt es oft an der mangelnden Bereitschaft des Managements, sich selbst und die Firma zu ändern. Also: Weg mit der Bequemlichkeit und den Sprung ins Unbekannte wagen.

  1. „Mini-Me“ ist nicht die beste Strategie.

„Ich muss bei diesem Satz immer an einen Freund von mir denken“, sagt Kleinhanns-Rollé. „Er ist wahnsinnig erfolgreich, multipler Entrepreneur. Sein Credo lautet: Umgib dich nicht mit Menschen, die so sind wie du („Mini-Me“), sondern mit jenen, die etwas besser oder etwas anderes können. Seine Stärke ist es, das „big picture“ zu sehen, Chancen zu erkennen und sie auch erfolgreich umzusetzen.“ Das funktioniert aber nicht alleine, sondern nur im Team, wo jeder seine ganz persönlichen Stärken und Fähigkeiten einbringen kann.