Wie Entscheider zur EU stehen

Europa
04.06.2021

 
Eine Studie zum Thema Europa des Premium Online Magazins (POM) zeigt EU-„Stimmung“ österreichischer Entscheidungsträger auf. Das Bild ist durchwachsen.

Eurochambres-Präsident und Ex-WKÖ-Chef Christoph Leitl hat gemeinsam mit dem Top Leader Premium Online Magazin die Meinung von weit mehr als tausend heimischen Top-Entscheidern in einer Online-Exklusivumfrage untersucht.

Dabei wurden folgende Resultate ermittelt:

Fast 85 % (1.388 Personen) gehen von einer wirtschaftlich starken EU aus.

Mehr als ein Viertel (26,31 %) bewerten die wirtschaftliche Arbeit der EU mit „gut“, immerhin 58,42 % mit „durchschnittlich“. Nur 15,26 % erachten diese explizit als „schlecht“.

Neun Zehntel sehen die wirtschaftliche Achse zwischen Österreich und der EU als durchaus tragfähig.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Österreich und der EU wird von sogar 35,32 % als „gut“ erachtet, 53,78 % sehen sie als „durchschnittlich“ und nur etwas mehr als ein Zehntel (10,90 %) als „schlecht“.

Große Skepsis herrscht bezüglich der globalen ökonomischen Situation.

Hinsichtlich der zukünftigen globalen Durchsetzungsfähigkeit der EU wurde die Frage „Wie sehr, glauben Sie, kann sich die EU in den nächsten Jahren wirtschaftlich gegen China, die USA etc. behaupten?“ von mehr als der Hälfte (50,75 %) der österreichischen Top-Entscheidungsträger mit „schwach“ beantwortet. 42,22 % mit „durchschnittlich“ und nur 7,03 % (103 Personen) mit „stark“.

Ganz eindeutiges Votum gegen das Einstimmigkeitsprinzip

Dafür, dass das bestehende Einstimmigkeitsprinzip in wichtigen EU-Fragen entfallen und durch eine (qualifizierte) Mehrheit werden soll (um aktivere Gestaltung zu ermöglichen), sprechen sich 85,51 % (= 1.192 Personen) aus, dagegen sind 14,49 %.

Fast Remis bei den Handelsabkommen

Bei der Frage von Handelsabkommen wie TTIP oder Mercosur sind die Meinungen ziemlich ausgewogen. Dass die EU alle Kraft in das Zustandekommen dieser Abkommen legen soll, bejahen 45,37 % der TOP LEADER und 54,63 % stimmen dagegen.

Der Euro soll die zweite Weltwährung werden.

85,49 % bejahen die Vision, den Euro als „zweite Weltwährung neben dem US-Dollar“ zu positionieren, nur 14,51 % der befragten Entscheider sprechen sich dagegen aus.

Ganz eindeutiges Votum für eine weltweite Mindestkörperschaftssteuer

Eine weltweite Mindestkörperschaftssteuer – wie von den USA angeregt – heißen 76,55 % gut, 23,45% wollen diese nicht realisiert haben.

Her mit Cradle to cradle

84,63 % der Entscheider wollen viel größeres Gewicht auf die Kreislaufwirtschaft (= Wiederverwendung bereits gebrauchter Materialien) legen, 15,37 % nicht.