IMFS Fachmesse
E-Mobilität ist Schlüssel zur CO2-Reduktion
Ein Freitag, der 13., kann auch ein Glückstag sein. Jedenfalls war es der 13. Oktober für die Elektromobilität am Salzburgring vor den Toren der Mozartstadt. Auf der Fachmesse IMFS (Innovative Mobility for Future) präsentierten rund 40 Aussteller den rund 1.000 Fachbesuchern die neuesten E-Autos, Ladelösungen und Technologie-Innovationen rund um die Elektromobilität. Auf der Rennstrecke konnten die neuesten Modelle getestet werden. Zugleich feierte die deutsche Automobilmarke Elaris die Österreich-Premiere ihres neuesten (in China gefertigten) Vollzeitstromers Jaco.
Alle 60 Kilometer Strom
Zu den größten Herausforderungen für die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs zählt zweifellos die Errichtung eines flächendeckenden Netzes leistungsstarker Ladestationen. Hier sieht sich die Asfinag in der Pflicht, künftig entlang Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen E-Tankstellen zu errichten und will den Betrieb in Lizenz vergeben. René List, Abteilungsleiter Elektrotechnische und Maschinelle Ausrüstung der Asfinag, sieht aber nicht nur den Pkw mit E-Motor als neue Zielgruppe sondern auch den Schwerverkehr: „Während es für E-Autos etwa bei Einkaufszentren Lademöglichkeiten gibt, ist der Druck auch für E-Lkw Ladestationen zu errichten, aufgrund besonderer Anforderungen wesentlich größer.“ Das Europäische Parlament hat im März 2023 unter anderem beschlossen, dass ab dem Jahr 2026 mindestens alle 60 Kilometer eine öffentliche Ladesäule für Pkw vorhanden sein muss. Bis 2028 soll es alle 120 Kilometer eine Lademöglichkeit für Lkw geben. Das kostet Geld: René List rechnet mit bis zu 3,5 Millionen Euro pro Rastplatz und bis zum Jahr 2035 mit Gesamtinvestitionen von rund 300 Millionen Euro für die Asfinag.
Urlaubsregionen gefordert
Auch die Tourismuswirtschaft muss in eine entsprechende Ladeinfrastruktur investieren. In Österreich zählt man jährlich rund 20 Millionen Anreisen, davon kommen rund 85 Prozent mit dem Pkw aus dem DACH-Raum und bleiben länger als fünf Tage an ihrem Urlaubsort. Mit Zunahme der E-Mobilität sind auch Tourismusverbände und Hoteliers gefordert. Albert Ebner, Obmann Tourismus und Freizeit der WKS und Hotelier, hat sein Haus mit Photovoltaik aufgerüstet und stellt E-Autoladestationen sowie eine eigene Tiefgarage mit 30 Plätzen für E-Bikes zur Verfügung. „Diese Investitionen lohnen sich und sind zugleich eine marketingwirksame Aussage“, so Ebner.
Post und Polizei fahren elektrisch
Die Österreichische Post zählt mit rund 8.000 Zustellfahrzeugen zu den größten Gütertransporteuren in Österreich. Für Post-Fuhrparkleiter Paul Janacek ist der Verbrenner eine auslaufende Technologie: „Wir setzen bereits seit 2012 auf E-Fahrzeuge und haben festgestellt, dass diese geringere Verbrauchs- und Instandhaltungskosten verursachen. In unserem Fuhrpark haben wir bereits rund 1.000 Elektroautos. Dabei steht für uns nicht die Reichweite im Vordergrund, sondern die Nutzlast und das Ladevolumen. Eine wichtige Rolle spielt für uns auch die sinnvolle Weiterverwertung einer Fahrbatterie, etwa wenn ein Zustellfahrzeug einen Totalschaden erlitten hat.“
Die E-Mobilität hält zunehmend auch bei Einsatzorganisationen wie Polizei und Feuerwehr Einzug. „Die Rückmeldungen aus der Kollegenschaft sind sehr positiv“, zieht Landespolizeidirektor Bernhard Rausch ein positives Resümee nach viermonatigen Einsatz eines vollelektrischen Porsche Taycan bei der Autobahninspektion Anif.