„Nach außen schauen, Dinge hinterfragen“
Unternehmen stehen aktuell vor riesigen Herausforderungen. Wir haben WU-Professor Nikolaus Franke gefragt, was die Vorzeigeunternehmen anders machen.
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Warum gelingt es manchen Unternehmen, sich auf dem Weltmarkt zu behaupten und anderen nicht?
Es handelt sich meist um schnelle, flexible und innovative Unternehmen. Sie suchen Chancen und reagieren schnell auf neue unternehmerische Gelegenheiten. Viele sind eigentümergeführt. Sie verfügen über ein innovationsorientiertes Top-Management, ein positives und stimulierendes Innovationsklima, klare, projektartige Organisationsstrukturen und Prozesse sowie eine intensive Außenorientierung.
Nutzen österreichische Firmen ihr Potenzial auf dem Weltmarkt, oder wäre mehr drin?
Ich denke, dass noch mehr österreichische Unternehmen konsequenter auf Innovation setzen sollten. Das Potenzial haben wir. Als Hochlohnland muss das unser Weg sein.
Welche Branchen drohen auf der Strecke zu bleiben?
Sehr viele Branchen stehen im Wandel oder unmittelbar davor. Ich denke, man muss fast eher fragen, wer nicht betroffen ist oder sein wird.
Welche Fehler sollte man vermeiden, um mitzuhalten?
Das Schlimmste ist, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass die Änderungen bald vorübergehen. Das werden sie nicht. Das Änderungstempo ist hoch, und wer sich nicht anpasst, wird Probleme bekommen.
Wozu raten Sie?
Nach außen schauen, Dinge hinterfragen, externe Intelligenz und Kreativität ins Unternehmen holen. Analysen zeigen, dass in keinem Bereich der Unterschied zwischen den Innovationsführern und dem Rest so groß ist wie bei der Außenorientierung. Gehen Sie raus, matchen Sie sich mit den Besten, studieren Sie Unternehmen aus analogen Märkten, suchen Sie Kontakt mit den Wachstumsmärkten und mit Bildungsinstitutionen. Am Institut für Entrepreneurship und Innovation machen wir jedes Jahr beispielsweise 60 bis 80 Projekte mit Unternehmen. Nicht nur die Studierenden lernen von der Praxis, sondern auch die Praxis von unseren Studierenden!