Chancen erkennen und vermitteln

AWO
19.09.2017

 
Michael Otter hat mit September Walter Koren an der Spitze der Aussenwirtschaft Austria abgelöst. Wie haben bei ihm nachgefragt, welche Schwerpunkte er setzen will und welche Regionen gerade für Österreichs Firmen besonders spannend sind.
AWO-Chef Michael Otter ist überzeugt, dass sich in Zukunft ein großer Teil des Wettbewerbs um Innovation drehen wird.
AWO-Chef Michael Otter ist überzeugt, dass sich in Zukunft ein großer Teil des Wettbewerbs um Innovation drehen wird.

Sie haben mit September die Leitung der Aussenwirtschaft Austria übernommen. Gibt es neue Schwerpunkte, die Sie setzen möchten?

Ausgehend von unseren Stärken und unserer Kernkompetenz, dem weltweiten Netzwerk, möchte ich die Aussenwirtschaft Austria noch stärker in eine Pionierrolle bringen: Proaktiv neue Chancen erkennend und diese den österreichischen Unternehmen vermittelnd. Überhaupt soll der Dialog mit den Exporteuren noch stärker in Richtung permanenter Liaison ausgebaut werden. Darüber hinaus wollen wir stärker die Digitalisierung nutzen: Neue Services, Veranstaltungen, Coaching und auch persönliche Beratung kann digital stattfinden.

Sie waren als Wirtschaftsdelegierter in Abu Dhabi, New York, Seoul und Tokio. Welche Station hat Sie am meisten geprägt?

Da möchte ich gar keine Wertung abgeben, zu unterschiedlich waren und sind diese Stationen. In gewisser Weise hat mich wohl jede auf ihre Art geprägt. In Japan etwa die Kombination aus Technologieaffinität bei gleichzeitiger Kontinuität, wo Geschäftsbeziehungen über Generationen bestehen können. Die Schnelligkeit in der Umsetzung in Korea oder das unternehmerische Denken in den USA. Und am meisten geprägt hat mich dabei, dass österreichische Unternehmen in all diesen verschiedenen Ländern reüssieren können!

Als stellvertretender Abteilungsleiter haben Sie zuletzt die neue „Innovationsagentur“ innerhalb der Aussenwirtschaft Austria aufgebaut. Welche Rolle spielt das Thema für den Erfolg der heimischen Unternehmen?

Wir werden aktuell Zeugen großer Umwälzungen. Innovation, Digitalisierung und Individualisierung krempeln die Geschäftsmodelle in rasendem Tempo um. Neue Geschäftsfelder entstehen, die bis vor wenigen Jahren noch völlig unbekannt waren. Wir wollen Wissen aus den Innovations-Hotspots, an denen wir präsent sind, aufspüren, dieses Wissen österreichischen Unternehmen vermitteln und sie letztendlich dabei unterstützen, neue und innovative Waren und Services zu exportieren. Im Qualitätswettbewerb haben österreichische Firmen immer zur Weltspitze gezählt. In Zukunft wird ein großer Teil des Wettbewerbs jener um das Thema Innovation sein.

Welche Märkte werden aktuell für exportorientierte Unternehmen spannend, die noch unterschätzt sind?

Hoffnungen haben wir vor allem in Asien und Amerika, wo sich auch ein Schwerpunkt der österreichischen Exportförderprogramme befindet. Ich würde aber auch Afrika nicht unterschätzen, hier gibt es immer wieder Projekte oder Nischen, die interessant sein können. Manchmal liegen die unterschätztesten Märkte in Wahrheit aber vor der Haustür. Und ganz gleich ob nah oder fern, eines unserer AussenwirtschaftsCenter steht den österreichischen Firmen in jedem Fall zur Verfügung!

www.wko.at/service/aussenwirtschaft/start.html