Die Nutzfahrzeug-Trends 2025
Mit größeren Reichweiten, kürzeren Ladezeiten und einem deutlich gewachsenen Angebot rücken die leichten Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb zunehmend in den Fokus. Aber auch der Wasserstoff-Antrieb wird als Alternative angeboten.
Ökologisch denkende Unternehmen setzen zunehmend auf rein elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge. Wer zudem Strom über eine eigene PV-Anlage produziert und eine ausgeklügelte Ladestrategie verfolgt, senkt den Aufwand für Treibstoff signifikant. Darüber hinaus kann jeder Betreiber eines Stromers über die THG (Treibhausgas) -Prämie Jahr für Jahr zusätzliche Einkünfte lukrieren. Wie ein Rundblick auf das aktuelle Angebot der stärksten Nutzfahrzeugmarken zeigt, ist die Qual der Wahl größer denn je zuvor.
Völlig neu entwickelt
Der rein elektrisch angetriebenen Ford E-Transit Custom aus dem 1,0-Tonnen-Nutzlastsegment steht mit 136 und 218 PS zur Auswahl. Mit einer rein elektrischen Reichweite von über 300 Kilometern, einer Nutzlast von knapp unter einer Tonne und einer maximalen Anhängelast von 2.300 Kilogramm qualifiziert sich der Stromer als alltagstauglicher Transporter im Nahverkehr. Über das bordeigene 11-kW-Ladegerät lädt der E-Transit Custom seine Antriebsbatterie in 6,7 Stunden wieder vollständig auf. An Schnellladesäulen kann mit bis zu 125 kW Gleichstrom der Fahrakku in gut 40 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt werden.
Fahren mit Wasserstoff
Der im Herbst 2024 auf der Nutzfahrzeug IAA in Hannover präsentierte Prototyp des Renault Master H2-Tech soll noch heuer in Serie gehen. Mit einer Reichweite von 700 Kilometern bei allen Witterungsbedingungen und nur fünf Minuten pro Tankvorgang weist er zwar klare Vorteile gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen auf, Wasserstoff-Tankstellen sind heute aber noch mit der Lupe auf der Landkarte zu suchen.
Renault bietet den Master aber auch als 143 PS starken Stromer mit bis zu 460 Kilometern Reichweite an.
Opel setzt bereits seit 2021 auf Wasserstoff. Nach dem Vivaro Hydrogen bietet die Marke mit dem Blitz nun auch den größeren Movano mit Brennstoffzelle in Kombination mit einer Plug-in-Batterie an. Mehr als 500 Kilometer kann er zurücklegen, der Elektromotor bietet 150 PS Leistung und wird beim Start oder Beschleunigen von der 11 kWh-Lithium-Ionen-Batterie unterstützt. Weiters ist er einer der Ersten seiner Klasse, der assistiertes Fahren auf Level 2 ermöglicht. Die Batterie-Stromvariante des Movano erreicht mit dem 279 PS starken E-Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und kommt dank der auf 110 kWh vergrößerten Akkukapazität bis zu 424 Kilometer weit.
Toyota wird elektrisch
Auch der weltgrößte Autohersteller erweitert sein Antriebsangebot im Segment der leichten Nutzfahrzeuge: Toyota bietet Transporter- und Shuttle-Version des Proace auch mit einer 136 PS starken E-Maschine. Die 75-kWh-Batterie ermöglicht eine Reichweite von bis zu 350 Kilometer. An einem 100-kW-Schnelllader lässt sich der Akku in rund 30 Minuten auf bis zu 80 Prozent laden. Über eine eigene Smartphone-App können der aktuelle Kilometerstand, die Reichweite und der aktuelle Standort des Fahrzeugs abgerufen sowie Start- und Endzeiten von Ladevorgängen geplant werden.
Transporter unter Strom
Die Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge feierte im Vorjahr die Weltpremiere der neuen Transporter-Generation und bietet damit erstmals neben klassischen Verbrennern auch Versionen mit vollelektrischem Antrieb. Wie ernst es den Autobauern in Hannover mit der Elektrifizierung ihrer Flotte ist, beweisen sie mit der Leistungsbandbreite des Stromangebots: Kastenwagen, Kombi und der etwas nobler ausgestattete Personentransporter Caravelle werden mit vier Elektroantrieben mit 116, 136, 218 und 286 PS angeboten. Während die Grundversion von einer 54-kWh-Batterie gespeist wird, sorgt in den drei stärkeren Varianten ein 83 kWh großer Akku für Reichweiten von bis zu 330 Kilometern.
Von vornherein als reines Elektrofahrzeug wurde der ID. Buzz konstruiert. Der dem Ur-Bulli aus den 1950er Jahren wie aus dem Gesicht geschnittene Stromer wird als Cargo-Version und als Personentransporter in drei Leistungsstufen angeboten. 170 und 286 PS leisten die Versionen mit Heckantrieb, der Allradradler bringt 340 PS auf den Asphalt. Beim Cargo sorgt eine 79-kWh-Batterie für einen Aktionsradius von bis zu rund 450 Kilometern. Die „zivile“ Variante kommt mit der größten Batterie mit 86 kWh über 470 Kilometer weit.