Erfolgreich in Afrika: Wie es klappt
Afrika bietet heimischen Unternehmen zahlreiche Chancen. Doch bislang haben österreichische Unternehmen in afrikanischen Ländern nicht wirklich Fuß gefasst. Was es braucht, damit der Schritt gelingt, erklärt Gastkommentar von Ilona Reindl, Fachreferentin für Wirtschaft & Entwicklung, AG Globale Verantwortung.


Fünf Uhr morgens. Vor der Angel Bakery in Korogocho, einem Slum der kenianischen Hauptstadt Nairobi, herrscht Hochbetrieb. Fahrende Händler holen frisches Brot ab und beliefern Schulen, Shops und Wochenmärkte in ganz Nairobi. Hergestellt wird es von BäckerInnen und Bäckerlehrlingen, die in der Angel Bakery einen Arbeitsplatz gefunden haben. 2014 vom österreichischen Unternehmen Backaldrin eröffnet, schreibt die Bäckerei mittlerweile schwarze Zahlen.
Eine Erfolgsgeschichte, die zur Erzählung vom Chancenkontinent Afrika passt. Zu Afrika als vielversprechendem Wirtschaftspartner und Zukunftsmarkt. Noch haben österreichische Unternehmen in afrikanischen Ländern aber nicht wirklich Fuß gefasst. Denn damit sich der Schritt nach Afrika lohnt, braucht es eines: Entschlossenheit. Entschlossenheit, die sich bietenden Geschäftschancen zu erkennen, sich den Herausforderungen zu stellen und auch unorthodoxe Lösungen auszuprobieren. Entschlossenheit, in den Menschen das zu sehen, was sie sind: potentielle GeschäftspartnerInnen, KundInnen und MitarbeiterInnen. Aber auch Entschlossenheit, sich durch sozial und ökologisch verantwortungsvolles Handeln einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, um langfristig und nachhaltig wirtschaftlichen Erfolg zu haben.
Leichter wird der Schritt nach Afrika mit kompetenten PartnerInnen, wie etwa österreichischen Entwicklungsorganisationen. Häufig bereits seit Jahrzehnten vor Ort, sind sie entsprechend gut vernetzt. Sie können als Brückenbauer zur lokalen Bevölkerung, lokalen Regierungen sowie anderen Organisationen fungieren und verfügen über Fachexpertise, etwa in den Bereichen berufliche Bildung oder der Entwicklung von Lieferketten. Auch die Angel Bakery wäre ohne die tatkräftige Unterstützung der österreichischen Organisation Brot für die Welt nicht das, was sie heute ist: Ein profitables Vorzeigeunternehmen in einem sozial schwachen Stadtteil, das Ausbildungs- und Arbeitsplätze schafft und die Versorgung tausender SchülerInnen mit dem Grundnahrungsmittel Brot sicherstellt.
Und das Beste an dieser Form der Zusammenarbeit: Sie ist ganz im Sinne der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Denn: gemeinsam können wir ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten erreichen.