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Netto-Null-Ziele der Energiebranche wackeln

Führungskräfte weltweit bezweifeln, dass Netto-Null-Emissionen in der Energiebranche zeitnah erreicht werden. Begrenzte Budgets, unentschlossene Investoren, und politische Unsicherheiten verzögern den Plan. Können innovative Technologien und KI helfen?

Trotz steigender Investitionen in saubere Energie gehen 44 Prozent der Führungskräfte aus der Energie- und Rohstoffbranche davon aus, dass Netto-Null-Emissionen erst 2070 oder später erreicht werden. Dies zeigt die aktuelle Bain-Studie „Energy & Natural Resources Executive Survey 2025“. Die jährliche Befragung von weltweit mehr als 700 Führungskräften aus den Sektoren Öl und Gas, Energieversorgung, Chemie, Bergbau und Agrarwirtschaft analysiert die Herausforderungen und Chancen der Energiewende.

Herausforderungen der Energiewende

Zu den größten Herausforderungen zählen begrenzte Budgets, steigende Kapitalkosten und zögerliche Investoren. Auch politische Unsicherheiten und die mangelnde Zahlungsbereitschaft für klimafreundliche Lösungen erschweren die Transformation. Der Bedarf an fossiler Energie sei zurzeit noch zu hoch: Die weltweite Ölnachfrage erreiche laut Studien erst 2028 ihren Höhepunkt.

Dr. Franz-Robert Klingan, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Energie & Rohstoffe in der DACH-Region
Franz-Robert Klingan © Bain & Company

„Unsere Analyse verdeutlicht einmal mehr, dass die Energiewende eine doppelte Herausforderung darstellt: Einerseits muss der stetig steigende Energiebedarf gedeckt werden, gleichzeitig gilt es, die Dekarbonisierung voranzutreiben“, erklärt Franz-Robert Klingan, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Energie & Rohstoffe in der Dach-Region.

KI sorgt für Optimismus

Unternehmen setzen daher zunehmend auf innovative Technologien und künstliche Intelligenz (KI), um Effizienzsteigerungen zu erzielen und Projekte besser zu steuern. Laut der Studie erwarten 72 Prozent der Befragten, dass KI und digitale Tools in den kommenden fünf bis zehn Jahren positive Geschäftsergebnisse fördern werden. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen planen in den kommenden drei Jahren eine umfassende Umwälzung der von ihnen verwendeten Softwarelösungen rund um das Verwalten von zentralen Geschäftsprozessen.

Rechenzentren treiben Energieverbrauch in die Höhe

Doch die KI bringe nicht nur Innovation mit sich: Der weltweite Energiebedarf von Rechenzentren werde laut Studie bis 2027 erheblich steigen. Um diesen erhöhten Bedarf zu decken, fokussieren sich Unternehmen auf den Ausbau erneuerbarer Energien, die Verlängerung der Laufzeiten bestehender Anlagen und Investitionen in Erdgasinfrastruktur. Laut der Bain-Befragung sei die Mehrheit der Führungskräfte zuversichtlich, dass sie die steigende Nachfrage bewältigen können.

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