EPU
Dynamischer Zuwachs bei EPU
"Der dynamische Zuwachs bei den Ein-Personen-Unternehmen (EPU) ist sehr erfreulich: In den letzten drei Jahren konnte ein Anstieg von rund 10.000 Ein-Personen-Unternehmen pro Jahr verzeichnet werden, was auf eine kontinuierliche Nachfrage nach selbständiger Tätigkeit hinweist. Ein-Personen-Unternehmen sind mit 351.000 Unternehmerinnen und Unternehmern in Österreich ein wachsender wirtschaftlicher Faktor mit stabilen Geschäftsmodellen. Sie sind Kooperationspartner von KMU, regionale Anker, innovative Dienstleister und exportieren sogar. Es ist wichtig, diese positive Entwicklung zu unterstützen und den EPU-Sektor als wichtigen Bestandteil der Wirtschaft zu fördern", sagt Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin.
Alles aus einer Hand
Ein-Personen-Unternehmen bieten ihre Produkte und Dienstleistungen als "All in one"-Unternehmen. Umso wichtiger sind Service, Netzwerk und Unterstützung: "Die Wirtschaftskammern Österreichs bieten speziell für EPU eine Reihe von Serviceleistungen und ausgewählte Informationen zu den Themen Steuern, Recht, Betriebswirtschaft, Finanzierung/Förderungen, soziale Absicherung, interessenpolitischen Schwerpunkten aber auch digitaler Aus- und Weiterbildung wie über wise Up an", so Kühnel. Damit sollen Ein-Personen-Unternehmen über ein "Trampolin für die eigenen Geschäftschancen" verfügen können.
"Als Impuls für Investitionen und im Sinne der Verwaltungsvereinfachung soll die GWG-Grenze von 1.000 auf 1.500 Euro angehoben werden. Eine Erhöhung der Kleinstunternehmerregelung mit 2025 auf 85.000 Euro soll für weitere Entbürokratisierung sorgen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Eintrittsmöglichkeit von EPU in die Arbeitslosenversicherung von sechs auf 24 Monate zu verlängern, damit Ein-Personen-Unternehmen auch nach der intensiven Gründungsphase noch Zugang zur sozialen Absicherung haben. Weiters soll in diesem Zusammenhang die Bindungsfrist verkürzt werden, um mehr Flexibilität zu gewährleisten", so Kühnel.
Detailergebnisse zu den EPU-Zahlen 2022:
- In Österreich sind aktuell 350.981 EPU tätig (gewerbliche Wirtschaft). Das entspricht einem leichten Anstieg von 3,1 Prozent im langjährigen Schnitt
- Der Anteil der EPU an den aktiven Mitgliedern der Wirtschaftskammer beträgt 60,9 Prozent
- Die Sparte Gewerbe und Handwerk stellt mit 49,9 Prozent den größten Anteil an EPU, gefolgt vom Handel mit 21,9 Prozent und Information & Consulting mit 18,1 Prozent
- Ohne den Berufszweig der selbständigen Personenbetreuer*innen liegt der EPU-Anteil der Sparte Gewerbe und Handwerk an allen EPU bei 41,1 Prozent
- Die größte Anzahl an EPU zählen die Fachverbände Personenberatung und Personenbetreuung gefolgt von Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie, Persönliche Dienstleister*innen, Werbung und Marktkommunikation sowie Fußpfleger*innen, Kosmetiker*innen und Masseur*innen
- 89,7 Prozent aller EPU (314.860 EPU) sind nicht eingetragene Einzelunternehmen, 5,3 Prozent GmbHs (17.476 EPU) und fünf Prozent (18.645 EPU) eingetragene Einzelunternehmen
- Der Frauenanteil bei EPU liegt bei 51,1 Prozent bzw. bei 42,2 Prozent ohne Personenbetreuer*innen
Quelle: WKÖ