19. CSR-Tag
Vielfalt in Gesellschaft und Natur
Den Fokus legten die Veranstalter des 19. CSR-Tages auf Diversität und Biodiversität – ein Themenpaar, das auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun hat. Die Vorträge und Sessions verdeutlichten jedoch: Das eine kann ohne das andere nicht existieren. Vielfalt ist sowohl in der Gesellschaft als auch in der Natur essenziell für das Fortkommen der Menschheit.
Vielfalt in allen Facetten
Peter Giffinger, Präsident von respACT und Österreich-Geschäftsführer von Saint-Gobain, erläuterte in seinem Eröffnungsstatement die Haltung seines Unternehmens: „Es ist unser Anspruch bei Saint-Gobain eine höhere Diversität zu hinterlassen, als wir vorgefunden haben.“ Dies bezog sich auf die Biodiversität, etwa beim Flächenverbrauch, aber auch auf die Vielfalt in der Personalstruktur: „Diversity ist in unserem Unternehmen ein Hauptthema, insbesondere Genderdiversity. Wir wollen weibliches Personal in die Technik bekommen. Es geht aber auch um Altersdiversity, kulturelle Vielfalt und vieles mehr.“
Robert Zadrazil, Country Manager des Hauptsponsors UniCredit und Gastgeber der Veranstaltung, betonte: „Für uns ist das gesamte Themenspektrum von ESG von entscheidender Bedeutung, das umfasst Nachhaltigkeit und Klimaschutz genauso wie die Unterstützung sozialer Projekte und unseren Fokus auf Diversität und Inklusion.“ Die Bank Austria sei zudem als familienfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert – eine Basis für optimale Kundenbetreuung.
Diversität befähigt Unternehmen
Besonders viel Aufmerksamkeit erregte die Keynote von Anneli Karlstedt, Head of internal and reginonal Communications beim finnischen Wärtsilä-Konzern, zuvor viele Jahre bei Nokia tätig. Sie zeigte auf, wie Diversity, Equity and Inclusion (DEI) in einem globalen Unternehmen umgesetzt werden kann. Ihre Erfahrungen zeigten, wie komplex Inklusion in großen Organisationen ist. „Inklusion braucht aktives Handeln und eine langfristige Strategie. Unternehmen müssen sie sich täglich aufs Neue verdienen“, betonte Karlstedt. Ihr Fazit: Je höher die Diversität und Inklusion in einem Unternehmen, umso erfolgreicher kann es agieren.
Vielfalt statt Monokultur
In verschiedenen Break-Out-Sessions wurden die Themen weiter vertieft. In einem Panel diskutierten Rita Isiba, Geschäftsführerin des Antirassismusvereins Zara, und Rainhard Fuchs, Co-Founder des CSR-Beratungsunternehmens Glacier, über gesellschaftliche Aspekte von Diversität. Fuchs erklärte: „Vielfalt schaffe viele Vorteile, bedeute aber auch mehr Aufwand, als etwa eine Monokultur.“ Die Diskussion wurde von den Moderatorinnen des Podcasts „Elevatortalks“ geleitet und für Radio Orange 94.0 aufgezeichnet. Die Session wird am Montag, dem 21. Oktober, um 19:00 Uhr ausgestrahlt und kann auf allen gängigen Podcastkanälen nachgehört werden.
Videobotschaft von Leonore Gewessler
Am Nachmittag eröffnete eine Videobotschaft von Bundesministerin Leonore Gewessler die weiteren Programmpunkte. Sie betonte die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen und ging auf die jüngsten Hochwasserereignisse ein. Gewessler wies auf die Bedeutung von Renaturierungsmaßnahmen hin und appellierte an Unternehmen, das ihnen Mögliche zu tun, zum Beispiel durch die ökologische Nutzung von Flächen und die Kontrolle ihrer Lieferketten. „Wirtschaft und Natur sind keine Gegensätze“, betonte sie, „wir müssen daran arbeiten, zu produzieren und zu konsumieren, ohne den Planeten zu belasten.“
Brisante Marketagent-Studie
Den Auftakt zu weiteren Vorträgen und Break-Out-Sessions bildete die Präsentation einer Studie, die im Auftrag von respACT gemeinsam mit Marketagent durchgeführt wurde. Diese untersuchte die Haltung der österreichischen Bevölkerung zu Nachhaltigkeit und Biodiversität. Die Ergebnisse zeigten, dass es zwar an Detailwissen mangelt, aber eine Mehrheit die Problematik erkennt und sich Maßnahmen wünscht. „Die Studie unterstreicht die hohe Relevanz des Themas Biodiversität für die österreichische Bevölkerung. Es ist ermutigend zu sehen, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der Natur und die Notwendigkeit ihres Schutzes in der Gesellschaft stetig wächst“, sagte Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent, bei der Präsentation.
Vision für nachhaltiges Wirtschaften
Der CSR-Tag endete traditionell mit einem geselligen Abend. Daniela Knieling, Geschäftsführerin von respACT, zeigte sich zufrieden: „Seit 19 Jahren kann sich unser Netzwerk und die österreichische Nachhaltigkeitsszene darauf verlassen, dass der CSR-Tag die wichtigsten Themen rund um CSR und ESG auf die Bühne bringt. In diesem Jahr haben wir in knapp 30 Programmpunkten die Themen Diversität und Biodiversität im Kontext von Good Governance, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Leadership in der Community vorangetrieben.“ respACT Präsident Peter Giffinger blickt bereits nach vorn:„Unser Unternehmenskongress ist ein Fixstern in der österreichischen Nachhaltigkeitsszene geworden und auch im nächsten Jahr werden wir für unsere Mitglieder wieder zentrale ESG-Themen auf die Bühne holen.“
Auch die Teilnehmenden und Sponsoren äußerten sich zufrieden. „Topaktuelle Themen wurden diskutiert! Ökologische und soziale Diversität wird für viele österreichische Unternehmen eine wichtige Rolle in der Nachhaltigkeitsberichterstattung spielen“, erklärte Kathrin Proprentner, Partnerin beim Unternehmen Crowe. Marianne Sorge-Grace, Leitung Kommunikation & CSR-Tag bei respACT, freute sich über das rege Interesse: „Über 30 Partnerunternehmen und -organisationen, fast 100 Speaker*innen und an die 350 Teilnehmende aus dem respACT-Netzwerk – der CSR-Tag wäre ohne die Zusammenarbeit aller nicht möglich.“
respACT
respACT – austrian business council for sustainable development ist Österreichs Unternehmensplattform für Corporate Social Responsibility (CSR) und nachhaltige Entwicklung. Ziel von respACT ist es, Unternehmen bei der Umsetzung verantwortungsvoller Geschäftspraktiken zu unterstützen und den Austausch zu Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und gesellschaftlichem Engagement zu fördern. Die Plattform bietet Mitgliedsunternehmen regelmäßige Veranstaltungen, Fachwissen und Vernetzungsmöglichkeiten, um nachhaltiges Wirtschaften voranzutreiben.