Was ist Zukunft? – 11 Erkenntnisse

Zukunftstrend
28.07.2022

 
Um Zukunft gestalten zu können, muss man verstehen, was Zukunft ist und wie sie entsteht. Ein Auszug aus dem Bestseller "Deine Zukunft!" des Zukunftsinstituts.
Zukunft Glückskeks

Zukunft ist das, was es noch nicht gibt. Daher ist Zukunft nie real, sondern eine Imagination in unserem Kopf. Ein Gedankenkonstrukt, das wir heute, im Hier und Jetzt, erzeugen. Und selbst den einen Augenblick, in dem wir uns jetzt gerade eine Zukunft imaginiert haben, können wir nicht fixieren: Zeit bedeutet Veränderung, und daher ist auch Zukunft – selbst die nächsten Stunden – immer anders, als wir es uns in diesem Moment vorstellen. Zukunft ist immer in Bewegung.

Weil die Zukunft immer eine Fiktion in unserem Kopf bleibt, können wir sie auch nie kennen, de facto bleibt sie für uns immer unbekannt. Wir können die Zukunft nie erreichen und nach unseren Wünschen fixieren. Dennoch sollten wir die Fähigkeit unseres Gehirns zur Vorstellung von Zukünften nicht geringschätzen oder abtun. Im Gegenteil: Wir sollten diese suggestive Kraft wertschätzen, verstehen – und nutzen. Begreifen wir Zukunft also als Möglichkeitsraum! Die einzige Grenze, die wir dabei erfahren, ist unsere eigene Vorstellungskraft.

Bewusste Zukunftsgestaltung

Mit jeder Idee, die wir selbst von der Zukunft haben, beeinflussen wir unsere eigene Wahrnehmung, unser Denken – und damit ganz essentiell auch unser Handeln. Denn so wie wir Zukunft denken, wie wir eine Haltung zu ihr einnehmen, so handeln wir auch. Damit nehmen wir direkten Einfluss: Wir gestalten mit, wie die Gegenwart sich verändert – und wie die Zukunft wird. Wir tun also gut daran, die Wirkmacht unserer Vorstellungskraft tiefer zu verstehen und kompetent umzugehen mit den Zukunftskonstrukten in unseren Köpfen – um ihre Entstehung bewusster steuern und gestalten zu können.

Von entscheidender Bedeutung sind in diesem Prozess unsere Emotionen, unsere Beobachtung der Welt und unsere berechneten Prognosen. Zusammen steuern sie, wie sich in unseren Köpfen aus einzelnen Ideenfetzen ganze Bildwelten entwickeln: Visionen und Geschichten – Formen, in denen wir unsere inneren Zukunftswelten kommunizieren und damit von Mensch zu Mensch, von Geist zu Geist tragen können. Wir können uns gewissermaßen mit Zukunftsgedanken anstecken. Daraus entstehen kollektive Überzeugungen, geteilte Glaubenssätze – die wiederum ganze Massen zu Handlungen in dieselbe Richtung motivieren können.

Entscheidungen für die Zukunft

Erst ein tiefes Verständnis dieser Zusammenhänge hilft uns, vorhandene Zukunftsmodelle gezielter und bewusster zu bewerten – und neue zu erschaffen. Die Zukunftsmodelle und -bilder, die wir als wünschenswert definieren, können wir dann bewusst verwenden, um unser Handeln zu motivieren und Entscheidungen in diese Richtung zu treffen.

Da sich die Zukunftsmodelle in unseren Köpfen jedoch nie nach der exakten Vorgabe erfüllen werden, ist es gut, sie auch ganz ablegen zu können – und der Zukunft immer wieder offen zu begegnen. Denn auch wenn die Zukunft immer anders sein wird, als wir sie uns heute vorstellen: Indem wir unser eigenes Zukunftsdenken verstehen und schärfen, können wir viel dafür tun, dass jene Zukünfte, die wir für erstrebenswert halten, wahrscheinlicher werden.

Wenn es darum geht, die Zukunft zu gestalten, so tun wir das aus unserem Inneren heraus. Zukunft ist unweigerlich gebunden an uns Menschen – als Individuen oder als Gruppen, als Familien, Organisationen und Gesellschaften –, Zukunft ist immer auch ein geteiltes Projekt, ein soziales Konstrukt. Die zentrale Frage lautet also: Was kann ich mir, was können wir uns vorstellen? Die Baupläne der Zukunft liegen in unserer Vorstellungskraft, die die unbekannte Zukunft ausleuchtet – und die geknüpft ist an unser jetziges Denken und Fühlen. Wir antizipieren, berechnen, bewerten und besprechen die Zukunft notwendigerweise in der Gegenwart – und machen dadurch das Noch-nicht-Existierende greifbar und begreifbar. Es sind daher immer die Ereignisse im Hier und Jetzt, die unsere Zukunft, unsere Vorstellungen von ihr immer wieder aufs Neue ins Wanken bringen. Bei allem Schrecken um die Zukunft offenbart das vor allem eines: Zukunft wird dort gemacht, wo wir sind. In der Gegenwart.

  • Zukunft ist Gegenwart:
    Zukunft gibt es nur in der Gegenwart – nämlich in unseren Köpfen. Sie ist das, für was wir sie in jedem gegenwärtigen Moment halten. Leben wir also nicht in der Zukunft, sondern mit ihr: im Hier und Jetzt.
  • Zukunft ist Veränderung:
    Zukunft ist kein Ziel, das wir jemals erreichen werden, sondern ein Prozess der beständigen Entwicklung. Während wir uns auf die Zukunft zubewegen, verändert sie sich selbst immer auch mit.
  • Zukunft ist Ungewissheit:
    Zukunft wird niemals ganz genau so eintreten, wie wir sie uns heute vorstellen. Trotz unserer Wünsche, Hoffnungen und Planungen bleibt sie für uns stets ungewiss – sie bleibt letztlich immer offen und unverfügbar.
  • Zukunft ist Möglichkeit:
    Zukunft ist noch nicht geschrieben, sondern ein Raum voller Möglichkeiten: ein Explorationsraum, den wir mit unserer Kreativität erschließen. Zukunft kann alles sein, was wir in der Lage sind uns vorzustellen.
  • Zukunft ist Haltung:
    Unsere Haltung gegenüber der Zukunft entscheidet, wie wir mit ihr umgehen. Nur wenn wir an die Zukunft glauben, wenn wir an eine bessere Zukunft glauben, haben wir einen Anreiz, uns mit ihr zu beschäftigen.
  • Zukunft ist Emotion:
    Zukunft ist emotional geprägt. Unsere Wahrnehmung von Zukunft, unser Blick auf das Künftige und unsere Handlungen, mit denen wir unser Morgen formen, sind von unseren Emotionen beeinflusst und gesteuert.
  • Zukunft ist Beobachtung:
    Zukunft entsteht, indem wir Beobachtungen in der Gegenwart anstellen. Wir suchen nach Signalen für Veränderung, nach Mustern und Zusammenhängen, die wir als bedeutsam für die Zukunft interpretieren können.
  • Zukunft ist Berechnung:
    Wir skizzieren Zukunft, indem wir die Wahrscheinlichkeit bestimmter Entwicklungsrichtungen berechnen. Mit Hilfe dieser Prognosen können wir sichtbar machen, was heute für die Zukunft wichtig ist.
  • Zukunft ist Vision:
    In unseren Köpfen erzeugen wir Bilder wünschenswerter Zukünfte. Visionen, die unsere Hoffnungen und Erwartungen spiegeln, sind die Leuchtsterne, die uns Orientierung geben auf dem Weg Richtung Zukunft.
  • Zukunft ist Erzählung:
    Zukunft wird lebendig durch unsere Erzählungen von ihr: Erst Wörter und Geschichten von einem So-könnte-es-Sein tragen unsere Zukunftsideen weiter und machen sie vorstellbar, spürbar – und wirksam.
  • Zukunft ist Entscheidung:
    Zukunft resultiert aus den Entschlüssen, die wir treffen. Entscheidungen setzen Impulse, eröffnen Chancen, erschließen neue Möglichkeitsräume. Sie erzeugen ein Momentum in Richtung einer Zukunft.

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