Klare Worte zum Thema

Stil

Mitarbeiterbekleidung
17.02.2023

Wer im Arbeitsleben einen positiven Eindruck machen will, sollte sein Outfit mit Bedacht wählen. Was gar nicht geht und wie man Fehlgriffe vermeidet, erklärt Stil-Coach Margit Kratky.
Modeexpertin Kratky

Welche Bedeutung das Outfit im Businessalltag hat Ich unterscheide grundsätzlich zwischen Mode und Stil. Zu modische Kleidung bringt im Business viele Nachteile, außer man ist in einer entsprechenden Branche tätig, wie Lifestyle oder Design. Übertriebene Fashion-Statements wirken eher privat und können schnell zur Interpretation verleiten, die Trägerin wäre zu wenig auf den Job konzentriert. Ein zeitloses Understatement und eine der Branche angepasste Stilrichtung unterstreichen hingegen die Professionalität und erleichtern die Durchsetzung der eigenen Ziele. Die Bedeutung der Bekleidung ist jedenfalls sehr hoch, sie wird jedoch oft unterschätzt. Während Männer sich immer noch an den bekannten Regeln für formelles Auftreten orientieren können, führt der Griff zum modischen Kleidungsstück bei Frauen oft zu einem Karrierehindernis.

Wo die Bekleidung einen besonders hohen Stellenwert genießt Ein passendes Outfit wird immer Eindruck hinterlassen, egal in welcher Branche man arbeitet. Auch in der IT oder im Sport gelten Dresscodes. Aber je höher die berufliche Position ist, umso mehr Sorgfalt sollte auf Stil gelegt werden. Im Top-Management und in der Politik werden selbst kleinste Fehler bewertet. Ein schlecht sitzendes Sakko oder zu lange Ärmel beim Blazer können schnell den Eindruck erwecken, auch der Job wäre eine Nummer zu groß oder die Person nehme die Dinge zu leicht. Die Frage ist daher, was ein perfektes Business-Outfit für alle Branchen und Ebenen ausmacht. Nur wenige Menschen schaffen eine gute Inszenierung ohne Beratung – wie die vielen schlechten Beispiele in den Medien zeigen.

Was ein Outfit stimmig und angemessen macht Entscheidend sind drei Faktoren: die Branche, die Position und der Anlass. Natürlich könnte man sich an den Vorgesetzten orien­tieren, aber auch die spiegeln nicht immer in angemessener Art und Weise ihren Rang und die Branche. Da ist besonderes Feingefühl gefragt, um den Vorgesetzten nicht zu brüskieren, gleichzeitig aber die eigene Positionierung abzusichern. Trägt z. B. der Aufsichtsratsvorsitzende in der Sitzung eine Krawatte, sollte der Vorstand ebenfalls eine tragen, auch wenn die Unternehmenskultur das sonst nicht verlangt. Bei Kundenkontakten ist es hilfreich, vorher deren Dresscode zu recherchieren, um nicht over- oder underdressed zu erscheinen.

Warum das Fallen formeller Zwänge die Auswahl nicht leichter macht Gesellschaftliche Regeln waren immer eine gute Orientierungshilfe. Umso freier diese nun ausgelegt werden, umso verwirrender und unklarer wird es für den Einzelnen. Der Dresscode „sportlich elegant“ lässt z. B. sehr viel Interpretationsspielraum und kann zu einer echten Her­ausforderung werden. Wer für sich selbst und seine Position einmal den passenden Stil definiert hat, wird sich auch im Umgang mit Anlässen erheblich leichter tun.

Eine goldene Regel für das Auftreten im Arbeitskontext Im Job ist nicht nur die Kompetenz der Person, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Position gefragt. Um das in der Organisation klar zu kommunizieren, muss der Status über die Bekleidung und die Insignien ausgedrückt werden. Damit kann sich das Gegenüber leichter orientieren und entsprechend verhalten. So werden Kraft und Zeit gespart und man kommt schneller voran. Persönliche Vorlieben und modische Statements sollten eher nur privat ausgelebt werden.

Welchen modischen Fauxpas man auf keinen Fall begehen sollte
Nachlässigkeit gehört sicher zu den größten Fehlern im Business. Ungepflegte Schuhe, ein zerknittertes Hemd oder ein schlecht sitzendes Businesskostüm schaden dem Ansehen der Position. Wer die fachliche Kompetenz mitbringt, bei Beförderung aber stets übergangen wird, sollte dringend sein optisches Auftreten genauer analysieren.