Wissenschaft

Dank Forschung sicher in der Technik

Seit 2020 arbeiten Tüv Austria und die TU Wien im Rahmen des #SafeSecLab zusammen, um Lösungen für die Integration von Safety- und Security-Aspekten in digitale Systeme zu entwickeln. Diese Kooperation soll praxisorientierte, schnell umsetzbare Forschung liefern.

Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung nehmen auch die Bedrohungen durch immer raffiniertere Cyberangriffe zu. Hacker nutzen fortschrittliche Technologien, um Sicherheitslücken schneller zu finden. Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen müssen ihre Systeme kontinuierlich vor neuen, komplexeren Angriffen schützen. Tüv Austria und die TU Wien entwickeln praxisorientierte Lösungen, die diesen steigenden Sicherheitsanforderungen gerecht werden sollen.

„Unsere Zusammenarbeit am #SafeSecLab bringt uns an die Spitze der Sicherheitsforschung. Wir schaffen so die Grundlage für die sichere Technik von morgen“, sagt Jens Schneider, Rektor der TU Wien. Stefan Haas, CEO von Tüv Austria, betont: „Die TU Wien ist ein verlässlicher Partner, der Innovation und Praxisnähe perfekt vereint. Das #SafeSecLab zeigt, wie Wissenschaft und Industrie gemeinsam neue Standards setzen.“

Mehr Bedrohungen, weniger Reaktionszeit

Im Rahmen der Kooperation wurden acht praxisorientierte Forschungsprojekte entwickelt, die in die Industrie integriert werden können. Ein Beispiel ist das KI-basierte Anomalie-Erkennungsverfahren Siren („Search for Irregular Events in your Network“). Entwickelt von Bernhard Brenner am Institut für Telekommunikation der TU Wien, erkennt Siren in Echtzeit unbekannte Angriffe auf industrielle Netzwerke. Es wird bereits erfolgreich im Cyber Security Operations Center (CSOC) von Tüv Austria eingesetzt und identifiziert laut einer Aussendung Bedrohungen bis zu 90 Prozent schneller, während die Reaktionszeit um 60 Prozent reduziert wird.

Neben Siren hat die Kooperation weitere konkrete Ergebnisse hervorgebracht: Meta-Modelle und Ontologien für effizientere Risikoanalysen sowie die Akkreditierung von Tüv Austria gemäß IEC 62443 für die Sicherheit industrieller Netzwerke. Zudem wurde das Safe Secure Systems Lab (S3 Lab) am Tüv Austria Technology & Innovation Center in Wien-Inzersdorf eingerichtet – eine spezialisierte Testumgebung für Sicherheitslösungen.

„Durch die praxisnahe Forschung und die enge Zusammenarbeit mit Tüv Austria können unsere Ergebnisse direkt in der Industrie eingesetzt werden, um digitale Systeme zu sichern“, erklärt Jens Schneider.

Zusammenarbeit als Schlüssel

Die enge Zusammenarbeit mit führenden Industrieunternehmen wie Beckhoff Automation, Bosch-Rexroth, Frequentis, OMV und TTTech hat es ermöglicht, Schwachstellen in bestehenden Systemen frühzeitig zu identifizieren und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Pilotfabrik der TU Wien, die als Testumgebung für Prototypen und neue Konzepte diente. Der direkte Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie stellt sicher, dass die entwickelten Lösungen den realen Anforderungen gerecht werden.

Die Partner Tüv Austria und TU Wien planen, die Forschung weiter zu vertiefen und neue Best Practices für Safety und Security zu entwickeln, die sofort in der Industrie umgesetzt werden können.

Dissertant*innen treiben Projekte voran

Folgende Dissertant*innen haben laut der Aussendung maßgeblich zur Entwicklung innovativer Sicherheitslösungen beigetragen:

Gruppenfoto © TUW/Klaus Ranger
Gruppenfoto © TUW/Klaus Ranger

• Siegfried Hollerer, „SafeSec System Modeling“
• Ali Hosseini, „SafeSec System Architecture“
• Bernhard Brenner, „Multi-Dimensional Intrusion Detection for Industrial Control Systems“
• Clara Fischer, „Sicherheitsgerichtetes Design und Simulation von cyberphysischen Arbeitssystemen“
• Pushparaj Bhosale, „Automated Risk Management for Industrial Control Systems“
• Mukund Bhole, „Model-based Security & Safety Evaluation of OT Components“
• Sofia Maragkou, „Design-Time Hardware-Security Verification“
• Bernd Hader, „Sicherheitsgerichtete Bewertungsverfahren für Continuous Integration and Deployment“

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