Sportstätten in der Warteschleife
Die Soccer-Anlage „Andi kickt“ steht vor den gleichen Problemen, wie viele andere Sportplätze in Österreich: Aufgrund des Lockdowns ist der Betrieb untersagt. Worauf die Betreiber hoffen und wie zufrieden sie mit den Hilfspaketen der Regierung sind.

Die Soccer Anlage „Andi kickt“ in der Seestadt Aspern hat seit Juni 2020 geöffnet – zumindest theoretisch und mit Corona-Verspätung. Denn geplant war die Eröffnung eigentlich schon im März. Seit dem Frühling werden am Dach der Seehub Garage auf Ebene 9 fünf Kunstrasenplätze bespielt. Vorausgesetzt, die Pandemie gestatt es. Das Setup wäre denkbar schön: Der traumhafte Panoramablick sowie die modern eingerichtete Kantine würden zum Verweilen einladen. Entsprechend schmerzlich sind die regelmäßigen Lockdown-Unterbrechungen. „Es ist so schade“, zeigt sich Betreiber Andreas Steinbach betrübt. „Bei uns spielt man hoch oben im Freien, fünf gegen fünf. Besser könnte man Mannschaftssport derzeit gar nicht ausüben.“ Gekickt könnte den ganzen Tag über werden. Sommer und Winter.
Wie es nach dem Lockdown weitergehen könnte? Andreas Steinbach hofft, dass ab den ersten Öffnungsschritten auch Outdoor-Kontaktsportarten wie Fußball möglich sein werden. „Wir möchten heuer auch noch in einige Funsportarten, in eine Mitspieler-Börse und in relativ teure Nutzungsrechte für Live-Übertragungen investieren“, verrät Steinbar. Denn was auch schon letztes Jahr gefehlt hat, sei das unbeschwerte Zusammensitzen und das Feste feiern. Für Sicherheit sei laut Steinbach gesorgt. „Wir sind im Freien, haben schon seit 2020 ein gutes Hygienekonzept eingesetzt und im Allgemeinen eine Pro-Kopf-Fläche ca. 45m2 am Platz und auch auf der gesamten Anlage“, versichert er. Die Plätze werden nur nach Vorreservierung vermietet, womit alle anwesenden Teams und Spielgemeinschaften bekannt sind. Die Kantine verfügt über eine digitale Gästeregistrierung und Hygienemaßnahmen wie permanente Desinfektion und genaue Reinigung sind ohnehin Standard. Bis wieder geöffnet werden kann, gilt es durchzutauchen.
Gründer im Regen
Wie Steinbach die Hilfsprogramme der Regierung beurteilt? „Natürlich erleichtern steuerliche Maßnahmen, etwa 5% in der Gastronomie das wirtschaftliche Überleben, jedoch ist Gastro nur für 20-30% unseres Umsatzes verantwortlich. Das Kerngeschäft ist Fussball“, gibt er zu bedenken. Zudem hat der Unternehmer an einer besonders bitteren Pille zu schlucken. Nach 2-3 Jahren Planungs- und Vorlaufzeit war die Eröffnung für März 2020 geplant. Sie musste coronabedingt auf Juni verschoben werden. „Das Fehlen von „Vergleichsumsätzen aus dem Vorjahr“ macht ein Einreichen der staatlichen Unterstützungs-Programme etwas mühsam“, sagt Steinbach. Er kritisiert auch den Umstand, dass man als Unternehmer mit einem weiteren unselbstständiges Nettoeinkommen von über EUR 2000.- aus einem anderen Dienstverhältnis im Frühjahr keinerlei Mittel aus dem Härtefall Fonds ansuchen konnte. Das ginge an der Realität von Neugründungen vorbei. Denn: „Wenn bei monatlichen Kosten von ca. EUR 10.000 ein Angestallten-Gehalt gegenverrechnet wird, lässt man viele Jungunternehmer im Regen stehen und verunsichert wahrscheinlich zukünftige potentielle Neugründer“, fasst Steinbach zusammen. Bleibt nur die Hoffnung auf baldige Öffnungsschritte.