Auf der Suche nach dem Ikigai
In ungewissen Zeiten ist es vor allem der Sinn des eigenen Handelns, der Kraft, Fokus und Orientierung gibt. Das gilt auch für das Führen von Teams. Das alte japanische Lebens-Konzept Ikigai kann zu mehr Sinn und Erfolg im Job verhelfen.
Unsere Gesellschaft wird immer schnelllebiger und unsicherer, und es ist nicht nur schwer abzusehen, was morgen passieren wird, sondern aufgrund der Komplexität der Ereignisse nahezu unmöglich, immer den Durchblick zu bewahren.
Einen wertvollen Ansatz liefert hier die japanische Lebensphilosophie des Ikigai. „Iki“ bedeutet so viel wie „Leben“, „kai“ bezeichnet den Sinn, einen Effekt, ein Ergebnis oder einen Nutzen. Die Zusammensetzung „Ikigai“ kann also als „Lebenssinn“ oder „das, wofür es sich lohnt, zu leben“ übersetzt werden. Als praktische Lebensphilosophie meint es auch, in den kleinen Dingen, Taten und Momenten Sinn zu finden und zu wissen, wofür man tagtäglich morgens aufsteht.
Ikigai basiert auf vier zentralen Fragen, die im sogenannten Venn-Diagramm visualisiert werden:
- Was liebst du?
- Worin bist du gut?
- Was braucht die Welt?
- Wofür du bezahlt werden kannst?

Der Schnittpunkt (Ikigai) dieser vier Dimensionen ist der persönliche Lebenssinn. Gerade Führungskräften bietet Ikigai eine wunderbare Möglichkeit, nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Teams einen sinnorientierten, nachhaltigen Weg einzuschlagen. Es hilft, den Fokus auf das Wesentliche zu richten und Entscheidungen wertorientiert zu treffen. In herausfordernden Zeiten ist es entscheidend, sich seiner Werte klar zu werden und danach zu handeln. Ikigai hilft dabei, die innere Sicherheit zu finden, die man braucht, um auch in unsicheren Momenten Kurs zu halten.
Das Ikigai des Unternehmens
Führungskräfte, die den Sinn in ihrem Leadership erkannt haben, sind authentischer und inspirieren ihre Teams dazu, ebenfalls einen sinnorientierten Weg einzuschlagen. Sie fördern ein Arbeitsumfeld, in dem die individuellen Stärken und Interessen der Mitarbeitenden berücksichtigt werden. So lassen sich Rahmenbedingungen schaffen, die besser zu den eigenen Bedürfnissen passen. Letztendlich geht es aber darum, dass man Freude an dem hat, was man tut, und das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Gute Mitarbeiter*innen bleiben eher im Unternehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit einen (guten) Zweck erfüllt.

Tipp
Corona-Pandemie, Inflation und (geopolitische) Perma-Krisen am laufenden Band: Unsere Welt wird immer komplexer, schnelllebiger und
vor allem unplanbarer. Wenn Sie wissen möchten, was Sie in Ihrem Unternehmen konkret tun können, um den Überblick zu behalten, dann abonnieren Sie unseren New Leadership Newsletter unter executiveacademy.at/newsletter.