Personalverpflegung

Bessere Verpflegung für die Belegschaft

14.02.2025

Gutes Essen hält nicht nur Leib und Seele, sondern auch produktive Teams zusammen. Ob Werkstatt, Baustelle oder Büro: Unternehmen sollten der Frage der Verpflegung einen hohen Stellenwert einräumen.

Wer hungrig arbeiten muss, wird hangry (aus hungry and angry). Ein gutes Mittagessen hingegen macht satt, froh und dankbar in Richtung Arbeitgeber. Noch mehr, wenn der es sponsert. Innerbetriebliche Verköstigung, etwa in einer Werkskantine, ist uneingeschränkt steuerfrei. Für außerbetriebliche Verköstigung, etwa in Form von Gutscheinen für das Beisl um die Ecke, darf der Arbeitgeber pro Werktag und Mitarbeiter*in maximal acht Euro steuerfrei zuschießen. Diese dürfen kumuliert werden, der Mitarbeitende kann auch für ein üppiges Mahl einmal die Woche ansparen. Hochgerechnet auf 220 Arbeitstage im Jahr ist das ein Nettozuschuss von bis zu 1760 Euro im Jahr. Zusätzlich können Arbeitgebende Einkäufe in Lebensmittelgeschäften mit bis zu zwei Euro pro Werktag stützen – steuerfrei.

Lösungen für kleine Betriebe

Für ein Büro oder eine Werkstätte mit ein paar Leuten lohnt sich ein Deal mit dem nächstgelegenen Gasthaus. Firmen können dabei die Initiative ergreifen und in Eigenregie Rabatte beim „Gasthaus ums Eck“ verhandeln. Die Belegschaft ist dabei aber an den Besuch dieses Lokals gebunden. Anders stellt sich das etwa bei „Lieferando for Business“ dar. Das Unternehmen stellt seinen Mitarbeitenden via App ein Essensguthaben zur Verfügung. Die können es sowohl vor Ort bei einem der zahllosen Lieferando-Restaurants als auch mit Lieferservice direkt an den Arbeitsplatz einlösen. Abgebucht wird nur, was konsumiert wurde. Die Self-Service-Variante ist für sehr kleine Betriebe gedacht. Hier gibt es keine Personal-Untergrenze, das maximale Unternehmensbudget beträgt 2500 Euro im Monat. Die Enterprise-Variante ab 50 Mitarbeiter*innen sieht Guthabenkarten für alle Mitarbeitenden vor. Die Geschäftsleitung behält über ein Dashboard mit allerlei Kennzahlen und Optimierungshilfen den Überblick.

Lösungen für mittlere Unternehmen

Stephan Haymerle und Sara Mari, die beiden „Schrankerl“-Gründer (c) Schrankerl
Stephan Haymerle und Sara Mari, die beiden „Schrankerl“-Gründer (c) Schrankerl

Was, wenn man vermeiden will, dass die Mitarbeiter*innen jeden Tag für Leberkäse und Bratwurst zum Würstelstand pilgern? Wenn man ihnen Weg- und Wartezeiten ersparen will und die räumlichen Möglichkeiten für einen Pausenraum mit Küche hat? In den kann man sich ein „Schrankerl“ stellen, den mannshohen Eiskasten des gleichnamigen Start-ups. Co-Gründer Stephan Haymerle wollte „nie wieder grausliche tiefgekühlte Aufwärmschnitzel essen“ und lässt seine Schrankerln täglich frisch mit veganen, vegetarischen und klassischen Portionen in Restaurantqualität befüllen. Vorbestellen ist nicht nötig, in der App sehen die Mitarbeiter, was es heute gibt. Was sie entnehmen, wird ihnen abgebucht. Der Algorithmus lernt, was sie besonders mögen, und passt die Auswahl an. Richtpreis: 1950 EUR monatlich für Gerät und Service; die Mahlzeiten kosten 5,50 EUR bis 8,50 EUR. Hier kann der Arbeitgebende Menüs und Getränke unlimitiert stützen, weil das Ganze steuerlich als innerbetriebliche Kantine gilt.

Es muss schmecken

Was immer man sich ins Haus holt, es muss den Geschmäckern der Belegschaft entsprechen, nicht dem eigenen. Einen Trupp Bauarbeiter zu Veganern erziehen zu wollen, ist keine gute Idee. Ideal ist, vorab eine Umfrage zu den kulinarischen Wünschen zu machen. Auch wenn die rein fleischlich sind, schubsen viele Firmen ihre Leute mit einem zusätzlichen vegetarischen Menü in eine gesündere Richtung. Eine gute Einstiegsdroge sind kühle Salate im heißen Sommer. Sind erst ein paar Meinungsmacher*innen darauf angesprungen, bekehren sie die Fleischtiger ganz unauffällig. Tipp: Vom Anbieter unbedingt ein – selbstverständlich kostenloses – Probeessen für einen repräsentativen Querschnitt der Belegschaft verlangen.
Anbieter gibt es reichlich. Grundsätzlich sind jene vorzuziehen, die frisch und in der Nähe kochen. Während Haymerle gekühlt in vier Bundesländern (ab Sommer auch nach Graz) liefert, ist Mitbewerber Leonardi ein ausschließlich lokaler Verköstiger. Von Wien-Landstraße aus bearbeitet er nur 50 km Radius. Die Speisen sehen gesund und schmackhaft aus und kommen essfertig in den bekannten Catering-Warmhaltebehältern aus Edelstahl.

Lösungen für große Betriebe

Bei Lösungen für große Firmen fallen den meisten die bekannten Sodexo-Gutscheine ein. Die heißen jetzt anders.

Mit Juni 2023 taufte Sodexo seine Sparte Benefits & Reward Services in Pluxee um, ein Name, der sich erst durchsetzen muss. Das Prinzip bleibt das alte: Alle Mitarbeitenden bekommen eine personalisierte Prepaid-Plastikkarte oder eine App, auf die der Arbeitgeber Zuschüsse für Essen (8 EUR/Arbeitstag), Lebensmittel (2 EUR/Arbeitstag) und/oder Geschenke (186 EUR/Jahr für steuerfreie Sachbezüge, zu besonderen Jubiläen 372 EUR/Jahr) bucht. Die Essenszuschüsse sind bei Gasthäusern, Restaurants und Ketten von Akakiko bis Vapiano einlösbar. Mitbewerber Edenred agiert nach demselben Prinzip.

Die Königsklasse für Verköstigungslösungen ist natürlich ein eigenes Werksrestaurant oder eine Kantine. Die sind überwiegend als Profitcenter mit Räumlichkeiten, Personal und Ausstattung organisiert – ein investitionsintensives Projekt, für das man auch an Gewerbeberechtigungen, Betriebsgenehmigungen und eigene Versicherungen denken muss. Man kann selbst kochen oder das Kochen auslagern, etwa an Platzhirsch Gourmet. Eine solche Kantine ist mit zahllosen Auflagen und Vorschriften verbunden, etwa für Hygiene, Lärm und Gerüche. Ein großes Projekt – doch das ist eine eigene Geschichte.

 

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
logo

Newsletter abonnieren

Sichern Sie sich Ihren Wissensvorsprung vor allen anderen in der Branche und bleiben Sie mit unserem Newsletter bestens informiert.


Zum Newsletter