WIFO Schnellschätzung

Wirtschaftsleistung auf kleinster Flamme

Konjunktur
02.05.2024

Laut aktueller Schnellschätzung des WIFO wurde die österreichische Wirtschaftsleistung im I. Quartal 2024 wieder leicht ausgeweitet: +0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dienstleistungen entwickelten sich positiv, doch die Industriekonjunktur blieb schwach.
Baustelle

Gemäß ersten Berechnungen stieg das BIP im I. Quartal 2024 um 0,2% gegenüber der Vorperiode (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Damit zeigte sich erstmals wieder ein leichter Zuwachs, nachdem das BIP drei Quartale zuvor stagnierte bzw. zurückging (IV. Quartal 2023 0,0%, III. Quartal 2023 -0,3%, II. Quartal 2023 -1,3%). Im Jahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 1,3% gegenüber dem I. Quartal 2023. Die Industrie- und Baukonjunktur blieb weiterhin verhalten, wobei sich in der Industrie (ÖNACE 2008, Abschnitte B bis E) die Bodenbildung weiter verfestigte: I. Quartal 2024 -0,3%, IV. Quartal 2023 -0,1%, III. Quartal 2023 -1,4%. In der Bauwirtschaft setzte sich hingegen der Rückgang weiter fort: -1,1% nach -0,7% im IV. Quartal 2023. Die konsumnahen Dienstleistungen entwickelten sich hingegen positiv. Im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie (ÖNACE 2008, Abschnitte G bis I) wurde die Wertschöpfung um 0,8% ausgeweitet. Die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (ÖNACE 2008, Abschnitte M und N) gingen hingegen im Soge der verhaltenen Bau- und Industriekonjunktur abermals um -0,7% zurück.

Konsumnachfrage expandiert

Auf der Nachfrageseite stützte die private Konsumnachfrage die Konjunktur. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) expandierte um 1,3%. Die Bruttoanlageinvestitionen (-2,7%) wurden hingegangen aktuell erneut nicht ausgeweitet. Die außenwirtschaftliche Dynamik ging im I. Quartal zurück. Die Exporte sanken jedoch mit -0,3% geringer als die Importe (-1,5%), sodass ihre Entwicklung das BIP stützte.