respACT fordert: Kreislaufwirtschaft jetzt!

Nachhaltigkeit
27.09.2022

 
Der csrTAG 2022 liefert aktuelle Beispiele, wo in Österreich die Wirtschaft bereits zirkuliert und was verantwortungsvolles Wirtschaften für die Gesellschaft der Zukunft leisten muss.
CSR Tag

Laut der Unternehmensplattform für Nachhaltigkeit respACT erwarten sich Österreichs nachhaltigste Unternehmen von der Politik jetzt Rechts- und Planungssicherheit, um den Innovationspfad weiter vorantreiben zu können. Das lange geforderte Verlernen verschwenderischen Verhaltens und ein Umdenken hinsichtlich der Preisgestaltung hin zu Kostenwahrheit, was Umwelt und Gesellschaft betrifft, wird nun nicht mehr nur von NGOs gefordert, sondern ist getrieben von gestörten Lieferketten, Ressourcenmangel oder hohen Rohstoff- und Energiepreisen. Als europäische Wachstums- und
Innovations-Strategie, unterstützt durch Direktiven und Fördergelder in Milliardenhöhe, findet das Thema auch langsam aber sicher Einzug in die Überlegungen der Chefetagen.

Bei einer Pressekonferenz am 22.9 bei A1 stellte respACT-Präsident Peter Giffinger, CEO Austria bei Saint Gobain, das Programm des csrTAGs 2022 vor, das Unternehmen ein Umdenken in Richtung zirkuläres Wirtschaften schmackhaft machen soll:
„Beim csrTAG geben rund 50 Speaker in 10 Programmpunkten und 8 Breakout-Sessions ihr Wissen über Kreislaufwirtschaft weiter. Die 2 Keynotes und 8 Impulsvorträge, 9 Panel-Talks und 8 Praxis-Workshops bieten Teilnehmenden neue Szenarien für eine nachhaltige Zukunft. Wir zeigen wie wir mit unternehmensübergreifender Kooperation und mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Transformation zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft
schaffen können. Dabei geht es darum, den Wert von Produkten, Stoffen und Ressourcen innerhalb der Wirtschaft so lange wie möglich zu erhalten und möglichst wenig Abfall zu erzeugen.“

Als Österreichs führende Unternehmensplattform zu Corporate Social Responsibility treibt respACT seit 25 Jahren die öffentliche Diskussion um nachhaltiges Wirtschaften an. Der Verein unterstützt seine über 380 Mitgliedsunternehmen dabei, ökologische und soziale Ziele ökonomisch und eigenverantwortlich zu erreichen. Seit 2004 fungiert respACT auch als Koordinierungsstelle des Global Compact Network Austria. Als Jahreshighlight zum Thema nachhaltiges Wirtschaften ist der csrTAG bei den heimischen Unternehmen seit 17 Jahren etabliert. 2022 hat respACT sein Mitglied, die A1 Telekom Austria Group, als Gastgeber für den csrTAG gewonnen.

A1 Group CEO Thomas Arnoldner: „A1 nimmt die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen ernst. Wir bekennen uns seit vielen Jahren klar zum Schutz von Umwelt und Klima. Seit 2020 haben wir die Nachhaltigkeitsziele in unsere Unternehmensstrategie integriert. Für uns stellen sie einen wesentlichen Hebel bei der erfolgreichen Umsetzung unserer Strategie dar. Wir räumen dabei ökologischen Grundprinzipien einen hohen Stellenwert ein und stellen unter anderem durch konsequentes Life-Cycle-Management sicher, dass Ressourcen so lange wie möglich verwendet werden können. Daher freuen wir uns sehr, dieses Jahr Gastgeber des csrTAGes zu sein, und hoffen auf interessante Impulse und anregende Gespräche zum Thema
Kreislaufwirtschaft.“

Inhaltlich bedient sich respACT beim 17. csrTAG der Kompetenzen der Expert*innen des Circular Economy Forums, der größten unabhängigen Multi-Stakeholder-Plattform zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in Österreich. Das Forum unterstützt Unternehmen und deren Umfeld auf ihrem Weg in die Kreislaufwirtschaft und verbindet wichtige Akteure zur Schaffung von innovativer Wertschöpfung.
„Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei,“ meint Karin Huber-Heim, Executive Director des Circular Economy Forum Austria: „Derzeit haben wir nirgendwo eine bessere Antwort auf die multiplen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, denen wir uns auch noch in den kommenden Jahrzehnten werden stellen müssen. Neue Geschäftsmodelle und kreislauffähige Wertschöpfungskette stehen dabei im Fokus.“

Im Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft unterstreicht Huber-Heim die Rolle privater Investoren: „Die Finanzierung der Kreislaufwirtschaft wird aufgrund der wachsenden Nachfrage von Investoren und Unternehmensaktionären nach nachhaltigen Finanzierungen immer wichtiger, aber trotz des jüngsten Wachstums sind die Finanzierungen und Ausgaben für die Kreislaufwirtschaft im Vergleich zu anderen grünen Finanzierungen und zu den Ausgaben in der linearen Wirtschaft nach wie vor gering. Das derzeitige Investitionsniveau in Österreich (und weltweit) ist zu niedrig, um den Übergang zur kreislauforientierten Wirtschaft in großem Umfang voranzutreiben, da die finanzielle Unterstützung hauptsächlich auf Abfallwirtschafts- und Recyclingprojekte beschränkt ist.“

Seit Gründung im Juni 2020 ist das Circular Economy Forum Austria Teil der European Circular Economy Stakeholder Plattform ECESP mit Sitz in Brüssel, zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustauschs für die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft.
Als Vize-Vorsitzende dieser Europäischen Plattform verweist Ladeja Godina Košir auf die skandinavischen Länder oder die Niederlande, die sich schon 2015 auf den Weg gemacht haben: „Sie haben die nötigen Veränderungen zum Systemumbau bereits eingeleitet. Bis heute haben sich das Interesse, aber auch konkrete Umsetzungsprojekte in der Industrie bis hin zu Start-ups, mit großer Geschwindigkeit vervielfältigt und in ganz Europa verbreitet – und auch über die Grenzen hinaus." Österreichische Unternehmen müssten jetzt auf den bereits angefahrenen Zug aufspringen.
Zum aktuellen Stand der Österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie gab Andreas Tschulik, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Klimaschutz, Auskunft: „Mit der Kreislaufwirtschaftsstrategie bekennt sich Österreich klar zum Ziel einer nachhaltigen Ressourcennutzung und einer Steigerung Ressourceneffizienz. Damit wird auch ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele geleistet.“

Die Teilnehmenden erfahren am csrTAG 2022, welche Unternehmen führend bei der Umsetzung zukunftsweisender Technologien für Kreislaufwirtschaft sind, welche Rolle Design und Kreativität dabei spielen und welche Branchen in dieser transformatorischen Innovation
Vorreiter sind.